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Gipsindustrie Gipsindustrie: Mit Bussen im Tagebau unterwegs

25.06.2001, 18:42

Rottleberode/MZ/sro. - Zum Tag der offenen Gipssteinbrüche hatte am vergangenen Sonnabend die Knauf Deutsche Gipswerke KG eingeladen. Die etwa 600 Besucher informierten sich zunächst an einem im Werksgelände eingerichteten Informationspunkt an Wandzeitungen, an einem Info-Stand oder in Gesprächen mit Mitarbeitern des Unternehmens zum Thema Gipsabbau und -verwendung. Auf einer Freifläche waren Tagebaugeräte ausgestellt. Wer wollte, konnte sich mit Stemmwerkzeugen an großen Gipsbrocken versuchen. Neben der Besichtigung der Gipsbauplattenanlage waren zweifellos die Busfahrten durch das Tagebaugelände der Höhepunkt. Bei der jeweils halbstündigen Fahrt ging es - an den Produktionsanlagen vorbei - in ein bis dahin unbekanntes Gebiet. Denn erstmals in der rund 80-jährigen Gipsproduktionsgeschichte am Standort war der Bereich für Besucher geöffnet.

Mitarbeiter informierten während der Fahrt über die Methoden der Gipssteingewinnung, über Transport und Weiterverarbeitung sowie die Renaturierung der abgebauten Flächen. Die Besucher sahen in diesem von der Straße aus nicht einzusehenden Gelände außer den kahlen Abbauzonen bereits wieder grünende Flächen, neben solchen, die demnächst dafür vorbereitet werden. An zwei Stationen erklärte u. a. Dr. Jörg Ziebell, welche Auswirkungen der Gipsabbau auf die Landschaft hat und wie man sich bei Knauf bemüht, dem "Alten Stolberg" eine renaturierte Landschaft wieder zurückzugeben. Erste Ergebnisse erfolgreicher Renaturierung sind an der "Krebsbachwand" bei der Einfahrt nach Rottleberode schon nach wenigen Jahren sichtbar.

Rund 60 000 Bäumchen, darunter Eichen, Eschen und Elsbeeren, wurden bisher durch die Mitarbeiter der Firma gepflanzt. Betriebsleiter André Materlik arbeitet mit einem recht jungen Ingenieur-Team erfolgreich an der Verbesserung des Standortes. Ein Aufschwung der Produktion um fünf bis zehn Prozent kann er gegenüber dem vergangenen Jahr abrechnen. Auch sei der Standort derzeit im Drei-Schicht-Betrieb gesichert. "Das verdanke man aber auch den Mitarbeitern, die selbständig viel in Eigeninitiative bewerkstelligen," so Materlik. Ganz verschlossen für die Außenwelt ist das Gipswerk letztendlich auch die übrige Zeit des Jahres nicht. Regelmäßig arbeiten Praktikanten im Werk. "Wohl jedes Kind eines Angestellten hat bei Bedarf sein Schulpraktikum hier absolviert," sagt der Betriebsleiter.

Am Sonnabend konnten die Besucher auch an einem Preisausschreiben der Arbeitsgemeinschaft Harzer Gipsunternehmen teilnehmen. Hilfreich war dabei eine ausliegende Publikation mit dem Titel "Gips im Dialog mit der Region". Als erster Preis winkte ein Ballonfahrt. Für Schulklassen gab es den Sonderpreis: "Das andere Klassenzimmer - Ein Schultag im Gipswerk".