Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Waggonbauer bremsen die Lok aus der Altmark aus
Halle/MZ. - "Endlich haben wir richtig gebissen und getreten. Was uns an spielerischer Klasse fehlt, müssen wir nunmal mit Kampfgeist wettmachen", atmete Imhof auf. Und mit einer Entlehnung aus dem Boxsport fügte der Coach an: "Wir sind nach dem Wirkungstreffer der Vorwoche wieder aufgestanden. Das heute war ein erster Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt."
Das Entscheidende: Die Ammendorfer Spieler - wie etwa Seifert, der gegen den HFC noch ein Totalausfall gewesen war - glaubten gegen Stendal an sich. So kauften sie den mit enormer Wucht beginnenden Kickern von Lok-Coach Guido Euen ("Wir haben unseren höheren Anspruch leider nicht erfüllt.") mit zunehmender Spielzeit den Schneid ab. Auch wenn ihnen zunächst bei hochkarätigen Gäste-Möglichkeiten Fortuna mehrfach zur Seite stand (11., 15., 19.). Wie sich aber die Pfeiffer, Kurth, Neubert und Pieser mit viel Herz in ihre Aufgabe hineinknieten, nötigte Respekt ab.
So kam Lok trotz weiterer gefährlicher Aktionen in der zweiten Hälfte immer mehr aus dem Rhythmus. Der BSV erspielte sich sogar gute Möglichkeiten (Keitel / 53., Neubert / 65., Schülbe / 70, 85., Kominek / 71.). Doch genau da wurde auch das Manko deutlich: Der "tödliche Pass" fehlte ebenso wie die Cleverness beim Abschluss.
Dem VfL 96 fällt offenbar das Fehlen eines "langen Kerls" im Angriff auf die Füße. So konnte der frühe Rückstand (2.) gegen Aufsteiger Börde Magdeburg nicht aufgeholt werden. Die immer wieder hoch in den Strafraum des kampfstarken und mit zwei 1,80-Meter-Hünen bestückten Neulings erweisen sich als ein wenig geeignetes Mittel. "Uns fehlt ein richtiger Strafraumspieler", erkannte auch 96-Trainer Manfred Kampa, dessen Team trotz Feldüberlegenheit und guter Chancen (Jeckel, Georgius) weiter dem ersten Saisontor nachjagt. Umso bitterer ist Hesses Kopfverletzung (Verdacht auf Jochbeinbruch).
Der Neuling als Spitzenreiter - äußerst clever stellt sich zu Saisonbeginn die HFC-Reserve an. Dem 4:0 von Ammendorf ließ die Mannschaft von Trainer Dieter Strozniak nun einen auch in der Höhe verdienten 4:1-Sieg über den FSV Hettstedt folgen. "Das sind wieder drei Punkte gegen den Abstieg", übt sich der Coach trotzdem weiter in Understatement. Dabei kam seine Mannschaft nur nach dem Ausgleichstor (54.) etwas von der Rolle. Neben der Freude über die Tore von Weimann, Kindling, Quidzinski und Kövari bewegte Strozniak besonders, dass nach vier Wochen Verletzungspause mit Schädlich ein Rehabilitant aus der Oberliga-Elf sehr ordentlich spielte. "Unser bester Mann war aber wieder Daniel Weimann. So kann er sich für oben anbieten."