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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: «Schwarze Perle» kann glänzen

Von Michael Hübner 10.12.2006, 17:40

Wittenberg/MZ. - "Wir haben zwei Zähler verschenkt," ärgerte sich FC-Trainer Helmut Heidrich. Dabei verwies der 52-Jährige auf das fast halbstündige Überzahlspiel, nachdem Sebastian Mauritz nach Foulspiel an Tim Hebsacker vom Referee sofort vom Platz gestellt wurde (60. Minute). "Wir hätten in dieser Phase mehr Druck nach vorn entwickeln müssen," so Heidrich.

Das sah in den ersten Minuten noch ganz anders aus. Das Trainer-Gespann Heidrich / Bodo Schulz orderte überraschend in größter Personalnot im Sturmbereich Marciano Voufack in die Spitze neben den gesetzten Oliver Hinkelmann. Was für ein Volltreffer! Der 22-Jährige schaffte gleich einen Doppelpack - sein erster für Piesteritz. "Mir ist das schon einmal geglückt. Aber damals noch für den VfL 96 Halle. Heute war es aber zu wenig", war der Neu-Stürmer, der den oberligaerfahrenen Eniz Paden mit einem Schuss mit dem Außenrist von der Strafraumgrenze bezwang (13.), nicht ganz zufrieden.

Danach gewann "Maxe", so sein Spitzname im Volkspark, bei einem Konter, den Heiko Wiesegart stark einleitete, das Laufduell mit seinem Kontrahenten in beeindruckender Manier und vollendete eiskalt (38.). Voufack, zum Anfang der Saison noch aussortiert, erklärte seine Leistungssteigerung ganz einfach: "gutes Training". Freilich klappt das wohl noch nicht bei allen Piesteritzern so. Denn zwischen den Treffern von "Maxe" gab es das 1:1. Und da sah die Abwehrarbeit der Platzherren alles andere als gut aus. Drei Piesteritzer kümmerten sich um den Sandersdorfer Stürmerstar Jörg Marose. Doch dem Ex-Oberliga-Angreifer gelang es trotzdem, den Ball zum freien Michael Stelzl zu bugsieren. Der 24-Jährige musste das Leder nur noch über die Linie drücken.

Und die Sandersdorfer zeigten sich auch gleich nach dem Wiederanpfiff hellwach. Eine weitere Unsicherheit in der FC-Abwehrarbeit nutzte Dominik Witt zum 2:2 (47.). Hier vermutete FC-Vize-Präsident Dirk Schmaler - "war das nicht Abseits" - allerdings ein irreguläres Tor. Doch die Platzherren zeigten sich nicht geschockt. Kevin Gerstmann zwang Paden schon im Gegenzug zur Glanztat (48.).

Immer mehr in den Mittelpunkt rückte jetzt Schiedsrichter Eckhard Stahl (Erdeborn) - schon in der ersten Halbzeit zeigte Linienrichter Dirk Simon (Schkopau) den Piesteritzer Fans den Stinkefinger - mit seinen Entscheidungen.

Die Rote Karte gegen Mauritz empfanden die Sandersdorfer als zu hart (60.). Dafür war Stahl eine Tätlichkeit nur eine Verwarnung wert. Marose, vom Piesteritzer Torwart Jan Lindemann provoziert, ließ sich zu dieser Unsportlichkeit hinreißen. Opfer Lindemann sah ebenfalls die Gelbe Karte (75.). "In dieser Szene", sagte Diplomat Rehschuh, "hat der Schiedsrichter für uns freundlich gepfiffen." Marose musste trotzdem vom Platz. Der Übungsleiter wechselte seinen prominenten Angreifer kurz nach dieser Szene aus.

Fußball wurde aber auch noch gespielt. Allerdings nicht mehr besonders gut. Lediglich Gerstmann hatte noch eine gute Chance. Doch der Piesteritzer Fußballer des Jahres schoss daneben (80.). Und es fiel am Sonntag noch eine Entscheidung im Volkspark.

In der Halbzeitpause loste Dr. Richard Thomas (Freie Wähler) die Gruppen für den Sparkassencup aus. In der Staffel A treffen die Piesteritzer Gastgeber auf Tebe Berlin, Kemberg und Trebitz. In der Gruppe B tritt der Titelverteidiger - die Bundesligareserve von Energie Cottbus - an. Gegner sind Bekesczaba, Einheit Wittenberg und Coswig. Gespielt wird am 6. Januar ab 11 Uhr in der Wittenberger Stadthalle.

Piesteritz: Lindemann, Hebsacker, Buchholz, Heede, Wellington, Gerstmann, Voufack, Marc Richter, Marvin Richter (69. Hüller), Wiesegart, Hinkelmann