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Fußball Fußball: «Unaufsteigbare» aus Pretzsch in Kreisoberliga angekommen

Von BERND GOTTSCHALK 27.06.2010, 16:39

PRETZSCH/MZ. - SG Grün-Weiß Pretzsch gegen FSV Rot-Weiß Bad Schmiedeberg 7:3, so die rechnerische Bilanz des Relegationsrückspiels der beiden Fußballteams, die beide ihren Platz in der Kreisoberliga sichern wollten. Wobei genauer gesagt Schmiedeberg diesen Platz behalten wollte, für die Kurstädter ging es um die Frage, nicht abzusteigen. Die Gastgeber hingegen wollten "hoch", hatten vor, endlich ihren Nimbus der "Unaufsteigbaren" loswerden.

Schon vor dem Anpfiff herrschte auf dem Pretzscher Sportplatzgelände Volksfest- und Aufstiegsstimmung. Das war nicht unberechtigt, immerhin hatten die Platzherren im Hinspiel ein 2:2 errungen und sich so eine gute Ausgangslage geschaffen. Bereits nach 22 Minuten schienen alle Fragen hinsichtlich Aufstieg beziehungsweise Abstieg geklärt. Pretzsch erkämpfte sich durch Tobias Salomon (17.) und Florian Schöne (22.) die schnelle 2:0-Führung. In beiden Situationen deckten die Angreifer schonungslos die Schwächen der Gäste aus Bad Schmiedeberg im Abwehrbereich auf.

Doch die Rot-Weißen wollten nicht kampflos ihren Kreisoberligaplatz hergeben. Christoph Cyris erzielte nach scharfer Eingabe von Thomas Köhler den Anschlusstreffer (25., 2:1). Hendrik Schubert auf Pretzscher Seite konnte sich in der 36. Minute gut in Szene setzen. Sein Schuss landete allerdings am Außenpfosten. Das Halbzeitergebnis ließ noch viel Spannung für die zweite Hälfte erwarten. Die brachte dann allerdings den bis zu diesem Zeitpunkt souverän leitenden Schiedsrichter Christoph Bäck (Zahna) und seine Assistenten ins Spiel. Nach einem Eckball für die Grün-Weißen zeigte der Referee auf den Elfmeterpunkt, und FSV-Verteidiger Philipp Hillebrand die Gelbe Karte. Selbst die Pretzscher hatten dafür keine Erklärung, schließlich war es der eigene Spieler, der den Ball über die Querlatte bugsierte. Davon abgesehen, ließ sich Florian Schöne die Gelegenheit nicht entgehen und vollstreckte sicher zum 3:1 (54.).

Der FSV musste im Anschluss mit einem Akteur weniger auskommen. Daniel Hanke sah nach einer Rangelei die Ampelkarte. Trotzdem kamen die Kurstädter noch einmal zum überraschenden Ausgleich. Erst verkürzte Florian Fischer nach feinem Solo (60., 3:2), und anschließend verwandelte Steffen Otto einen Foulelfmeter zum Hoffnung gebenden Ausgleich (68., 3:3). Nun schien sogar der Klassenerhalt für die Bad Schmiedeberger wieder möglich. Daniel Pfeifer brachte seine Pretzscher allerdings wieder zurück auf die Siegerstraße. Sein Freistoß von der Mittellinie landete im Tor, weil sich Torhüter Stefan Ruland und Philipp Hillebrand nicht einigen konnten, wer den Ball von der Linie schlagen sollte (68., 4:3).

Die Moral der Kurstädter war nun offensichtlich gebrochen. Auch kräftemäßig konnten sie nicht mehr zulegen. Pretzsch nutzte dies mit seinen schnellen Stürmern und legte nach. Holger Stier (74., 5:3), Michael Stier (82., 6:3) und Daniel Flemmig (90., 7:3) sorgten für den Endstand.

In den zwei Relegations-Begegnungen setzten sich die Grün-Weißen aus Pretzsch insgesamt verdient durch. Der FSV Rot-Weiß konnte hingegen sein Potential wie so oft in der gesamten Rückrunde nicht ausschöpfen.