Fußball Fußball: Spieler trotzen der sengenden Hitze
ASCHERSLEBEN/MZ. - Deshalb wurde die Anstoßzeit auf 12.30 Uhr vorverlegt. Trotzdem kamen gut 300 Zuschauer, davon 204 zahlende, um diesen Fußballleckerbissen mitzuerleben. Um es vorwegzunehmen - keiner musste sein Kommen bereuen. Die Zuschauer sahen ein gutklassiges Spiel, das die Gäste 5:0 gewannen.
Als dann die erbarmungslose Mittagssonne am höchsten stand, führte das Schiedsrichtergespann Christian Kliefoth, Brian Zehnpfund und Detlef Schneider die beiden Mannschaften aufs Feld. Erwartungsgemäß bestimmten die spieltechnisch klar überlegenen Hallenser, die mit 20 Akteuren anreisten, das Geschehen auf dem Platz. Aber alle Achtung vor dem 1. FC Aschersleben, in dessen Reihen mit Steve Erik Fabinger, Axel Böttger, Peter Kuhlberg, Patrick Illiger und Necirvan Isa fünf Spieler vom SV Lok Aschersleben ausgeholfen haben, die sich sehr gut verkauften. Das favorisierte Regionalliga-Team rannte zwar sofort an, aber die sehr gut organisierten und aufopferungsvoll gegenhaltenden Schützlinge vom Club-Trainer Klaus Gebhardt ließen zumindest bis zur Pause nichts anbrennen. Nachdem HFC-Kapitän Nico Kanitz einen Elfmeter an die Latte lupfte (20.) und zwei Minuten später einen Alleingang nicht zur Führung krönen konnte, hatten auch die Gastgeber durch Tino Borris die Möglichkeit zur Führung. Dass es bei der torlosen ersten Halbzeit blieb, war nicht zuletzt ein Verdienst des überragenden Club-Torhüters Stefan Krüger.
Nach der für beide Mannschaften willkommenen Erfrischungs-Pause wechselte HFC-Trainer Sven Köhler seine Mannschaft, wie geplant, komplett aus. Auch diese Maßnahme schockte die Gastgeber, die allerdings mit zunehmender Spielzeit dem hohen Tempo, vor allem aber den erbarmungslosen Temperaturen Tribut zollen mussten, zunächst nicht. Auch wenn die Angriffe der Gäste zielstrebiger vorgetragen wurden - in der Club-Abwehr kämpfte einer für den anderen bis zum Umfallen. Erst in der 55. Minute mussten die Gastgeber den Treffer zum 0:1 durch Toni Lindenhahn hinnehmen. Schon fünf Minuten später musste Neuzugang Mario Bellstedt, der für Krüger nun das Club-Tor hütete, das 0:2 durch Tom Butzmann hinnehmen. In der 75. Minute hatte Necirvan Isa, der der zu weit aufgerückten HFC-Abwehr entwischte, die Möglichkeit zum Ehrentor, aber er scheiterte überhastet. Schon im Gegenzug traf Angelo Hauck zum 0:3. Mit einem Doppelschlag (80. / 85.) stellte Thomas Neubert den standesgemäßen 0:5-Endstand her.
"Vor der Pause sind wir zu leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen. Das schmälert in keiner Weise die gute Leistung der Ascherslebener. Alles in allem bin ich durchweg zufrieden", so HFC-Trainer Sven Köhler, der mit seiner Mannschaft am heutigen Montag zu einem Trainingslager aufbricht.
"Meine Spieler haben sich in dieser Hitzeschlacht sehr ordentlich aus der Affäre gezogen. Ein Dank an den SV Lok und Trainer Siegfried Keller für die spontane Bereitstellung von fünf seiner Spieler, die sich nahtlos in die Mannschaft einfügten", so Club-Trainer Klaus Gebhardt.
"Mit diesem Gastspiel des Halleschen FC hat der 1. FC Aschersleben einen gelungenen Beitrag im Rahmen der Landesgartenschau leisten können", so Gerhard Muschka, der die Fäden zu den Hallensern bereits im November knüpfte.
Torfolge: 0:1 Lindenhahn (55.), 0:2 Butzmann (60.), 0:3 Hauck (76.), 0:4 u. 0:5 Neubert (80. / 85.)
1. FC Aschersleben: Krüger, Bellstedt; Böttger, Röseler, Grabowski, Fabinger, Gröper, Rockmann, Borris, Hoyer, Schmidt, Leus, Kuhlberg, Illiger, Linde, Tessmann, Isa, Reer
Hallescher FC: Horvat, Rittenauer; Benes, Klippel, Finke, Mouaya, Lindenhahn, Stier, Neubert, Aydemir, Schubert, Popva, Kanitz, Hauk, Teixeira, Hebestreit, Knaack, Butzmann, David, Müller