Fußball Fußball: Promi-Trainer und Torflaute
Piesteritz/MZ. - Doch der prominente Trainer, der 1974 mit dem 1. FC Magdeburg den Europapokal gewann, kommt nicht sorgenfrei in den Volkspark (Anstoß in der Fußball-Verbandsliga ist 15 Uhr). "Wir machen derzeit eine Phase durch, in der wir uns schwer tun. Es gelingt uns einfach nicht, ein Tor zu schießen, in Führung zu gehen", so Steinbach, der selbst in 337-DDR-Oberliga-Spielen 74 Mal und als Profi in 104 Begegnungen in der 2. Bundesliga noch zehn Mal traf. Doch der beste Spieler des 1. FCM aller Zeiten (Ehrung 2006) nimmt seine Angreifer trotz Torflaute (mehr als 180 Minuten) in Schutz. "Es wird nach vorn nicht druckvoll gespielt", analysiert der Experte, der aber deswegen nicht in Panik verfällt. "Torschusstraining gehört bei uns zu fast jeder Übungseinheit", so Steinbach, der aber seine Start-Elf ändern muss. Nach einem Platzverweis ist der Spielmacher Dirk Hannemann gesperrt. "Das ist der Kopf der Mannschaft. Er bestimmt Tempo und Spielrhythmus. Aber auch der Ausfall von Torsten Kühnast, der ebenfalls gesperrt ist, trifft uns hart. Aber so erhalten junge Akteure eine Einsatzchance", kündigt die Fußball-Legende an, die trotz seines ersten Pflicht-Auftritts in Wittenberg den Kontrahenten gut kennt und auch schätzt. "In der Neuzeit waren wir schon mal gemeinsam in der Türkei im Trainingslager", so der Mann, der damals Wilhelmshaven betreute und mit dem Team in die Regionalliga - sein größter Erfolg als Cheftrainer - aufstieg. Im Hinspiel gewann die Steinbach-Truppe gegen den FC Grün-Weiß 2:1. Zu den Torschützen zählte ausgerechnet der Ex-Piesteritzer Nils Naujoks. "Ein Spieler mit Licht und Schatten. Aber Nils hat uns viel über Piesteritz erzählt", so der Magdeburger.
Und geplaudert hat auch Uwe Ferl. "Mit Maxe Steinbach habe ich mir in der Oberliga rassige Duelle geliefert. Und nach einem solchen Zweikampf wurde er vom Platz gestellt. Aber Steinbach war einer der besten Fußballer der DDR", so der Piesteritzer, der den "Maxe" wieder mal ein bisschen ärgern will. "Wir werden den Gegner überraschen - mit kontrollierter Offensive", so Ferl, der die Torflaute seines Teams (mehr als 270 Minuten) thematisiert hat. "Wir haben verstärkt Abschlusshandlungen im Training geübt. Aber es ist ja nicht so, dass wir uns keine Chancen erarbeiten. Wir nutzen einfach diese Möglichkeiten nicht. Und das Problem kennen Fußball-Teams in der ganzen Welt", so Ferl, der betont, dass auch neutrale Beobachter der Partie in Dessau (0:2) - dazu zählte der Meuselwitzer Oberliga-Coach Damian Halata - den Piesteritzern eine "recht ordentliche Leistung" bescheinigt haben. Einen Zähler gab es zwar nicht, dafür aber eine Zugabe. "Am Mittwoch habe ich mit Halata telefoniert, und wir haben ein Freundschaftsspiel vereinbart", so Ferl, der sich aber nun erst einmal auf die Aufgabe am Sonnabend konzentrieren will. Personell wird es kaum Überraschungen geben. Luis, der den Trainer bisher überzeugen konnte, rückt nach seiner Sperre wieder in die Start-Elf. "Wir sind nicht zum Siegen verdammt", so Ferl. Dagegen sieht sich Steinbach "im Zugzwang". Beste Voraussetzungen für einen Fußball-Krimi mit prominenten Trainern, die ihren Schützlingen das Toreschießen verordnet haben.