Fußball-Pionier Fußball-Pionier: Spieler und Trainer Horst Buhtz wird 80 Jahre

Düsseldorf/dpa. - Die Zeit beim AC Turin von 1952 bis 1957 war für ihn auch eine Art Flucht, da der frühere Torjäger vergeblich um einen Platz in der Nationalmannschaft gekämpft hat. «Die Situation war unerträglich», erinnert sich Buhtz in einem dpa-Gespräch an seine aktive Zeit als Fußballer. Der damalige Bundestrainer Sepp Herberger nominierte den «Zauberer auf der linken Seite» (Welt am Sonntag), der im Alter von 15 Jahren mit einer Sondergenehmigung sein Debüt in der ersten Mannschaft von Fortuna Magdeburg gegeben und mit Kickers Offenbach 1950 im Endspiel um die deutsche Meisterschaft gestanden hatte, nie für das A-Team.
«Horst, hat Herberger immer gesagt, Sie können ja noch warten, der Fritz dagegen ist vier Jahre älter als Sie», erzählt Buhtz. Am großen Fritz Walter kam er nicht vorbei. Das Trikot mit dem Bundesadler hat er nur ein einziges Mal getragen. Und das lediglich für die B- Nationalmannschaft. Dass er nie «richtiger Nationalspieler» wurde, gehört zu den größten Enttäuschungen in seiner Karriere.
In Turin holte sich der Spieler mit der «blendenden Technik» (Buhtz über Buhtz) die Anerkennung, die ihm in Deutschland verwehrt geblieben war. Pro Saison schoss der mit beiden Füßen gleich starke Stürmer im Schnitt 20 Tore. Als Belohnung gab es oft kistenweise Wein von der Firma Cinzano.
Als Trainer arbeitete Buhtz für insgesamt zehn verschiedene Vereine. Mit Neunkirchen, Wuppertal, Uerdingen, Dortmund und Nürnberg stieg er in die Bundesliga auf, 1975/76 wurde er mit Besiktas Istanbul türkischer Pokalsieger. Heute wohnt Buhtz in Langenfeld bei Leverkusen und verfolgt aufmerksam den Fußball in Deutschland.
«Der Völler ist ein guter Kerl, muss aber noch viel lernen», sagte Buhtz nach dem blamablen 0:0 der deutschen Nationalmannschaft auf Island. Doch auch die Spieler werden von seiner Kritik nicht verschont. «Bei einigen fehlt es an der technischen Versiertheit», stellt Buhtz fest. Er selbst war ein großer Techniker des deutschen Fußballs - auch ohne Einsatz in der Nationalmannschaft.