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Fußball Fußball: «Otto» ist seit elf Jahren «Mädchen für alles»

Von Severin Buhl 28.08.2007, 14:18

Eisleben/MZ. - Egal ob es um das Bereitstellen der Getränke, die Pflege der Bälle oder die Trainingsvorbereitung geht, "Otto" kümmert sich um alles. Den Spitznamen trägt er, seit er anfing Fußball zu spielen, und verdankt ihn dem ehemaligen DDR-Nationalspieler Otto Fräßdorf. Aktiv Fußball spielte der 49-Jährige bei Motor Gröbzig. Seit 1981 lebt er im Mansfelder Land. 1996 "überredete" ihn der damalige Trainer Wolfgang Hartmann, den Posten des Mannschaftsleiters zu übernehmen. Damit hat Fräßdorf quasi noch einen Zweit-Job. Während er zunächst als Fuhrparkleiter und -fahrer, seit diesem Jahr als Kleinbusfahrer seine Brötchen verdient, ist er auch fast rund um die Uhr für den MSV da.

Wenn das Training ansteht ist er bis zu drei Stunden beschäftigt, an Spieltagen sogar bis zu acht Stunden. Ein Fulltime-Job eben. An Spieltagen kommt noch die Schiedsrichterbetreuung zu den "üblichen" Aufgaben hinzu. Hierbei gilt es den zwölften Mann in Empfang zu nehmen, die Spielberichtsbögen und Spielbälle vorzulegen, auch die Platzbegehung gehört mit dazu. Bis vor zwei Jahren

half Fräßdorfs Sohn noch mit aus. Seit dieser beim Bund ist, bewältigt er die Aufgaben wieder allein. "Ich bin halt ein Fußballverrückter." Beim MSV gab es in den letzten Jahren eine wahre Trainerflut. Elf Übungsleiter gaben sich seit 1996 die Klinke in die Hand. Eine Konstante aber gab es in all den Jahren: Holger Fräßdorf. Für die Mannschaft ist "Otto" die "gute Seele". Egal welche Probleme die Spieler haben, Fräßdorf hat immer ein offenes Ohr. Für die aktuelle Truppe hat er nur lobende Worte übrig:

"Beim Trainingslager in Tschechien wurde so intensiv trainiert wie lange nicht. Die Mannschaft hat aber sehr gut mitgezogen. Wenn die Mannschaft ihr Können ausspielt, sehe ich keine Probleme in Sachen Aufstieg." Beim letzten Mal 1999 war "Otto" Fräßdorf schon dabei. Gegen eine Wiederholung im kommenden Jahr hätte er sicherlich nichts einzuwenden.