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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Umstrittenes Tor zur Verliererstraße

Von Frank Harnack 29.10.2006, 18:27

Dessau/MZ. - Noch lange nach dem Ende der Partie wurde die Szene in der 83. Minute, als aus einem den Spielanteilen gerecht werdenden 1:1 das 1:2 wurde, diskutiert. Der Ex-05 Ladislav Stefke - seit Mittwoch im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft - passte den Ball weit nach vorn, Enrico Gerlach und Alexander Knopp machten daraus im Duett den zweiten Germania-Treffer. Doch war dieser regelkonform? Erst die Fernsehaufnahmen bewiesen, dass Gerlach nicht im Abseits stand. Allerdings lief sein Teamkollege Friedrich Reitzig ebenfalls in Richtung Ball, und Reitzig stand im (passiven) Abseits. Auch wenn die Referee-Crew in dieser Situation somit richtig entschied, war die schwache Leistung der Unparteiischen um Schiedsrichter Jan Arndt nicht zu übersehen. Viele Fouls wurden ebenso großzügig "übersehen" wie ein absichtliches Handspiel der Gäste in der ersten Halbzeit. 05-Cheftrainer Dieter Hausdörfer machte diesbezüglich mehrfach seinem Unmut Luft, erkannte aber auch, "dass es nicht am Schieri lag, dass wir verloren haben." Als Achillesferse der 05er entpuppte sich einmal mehr das eigene Angriffsspiel und die Chancenverwertung. Dabei fing alles ganz positiv an. Oleksander Nechyporuk beendete mit seinem Treffer zum 1:0 in der 28. Minute die einmonatige Torflaute des Aufsteigers. Die Doppelspitze Enrico Kricke (30. / frei vor dem Tor) und Nico Scherz (44.) hätte vor der Pause noch das 2:0 machen müssen. Doch der zweite Treffer wollte einfach nicht fallen.

Auch nicht im zweiten Durchgang, als Halberstadt in der 68. Minute das 1:1 nach einer Ecke durch Randy Gottwald schaffte. Eine viertel Stunde später bot sich dem eingewechselten Christian Kunze die dritte Dessauer Großchance, doch sein Kopfball landete genau bei Halberstadts Torhüter Sebastian Kischel. "Unser Problem liegt im Angriff. Die Stürmer müssen sich straffen und vor allem steigern", meinte Hausdörfer nach der Partie. "Wenn das nicht gelingt, wird es für uns ganz schwer werden." Halberstadt erwies sich zudem im zweiten Durchgang als die spielerisch bessere Elf.

Viel Zeit, um über die Niederlage nachzudenken, bleibt den Dessauern nicht. Bereits am Dienstag sind sie erneut gefordert, wenn in der zweiten Runde des Landespokals Union Sandersdorf wartet. Dessen Trainer Michael Rehschuh war am Sonntag auch im Stadion, um zu "spionieren".

Dessau 05: Burmeister - Buchholz, Kaluza, Lesch Kolch - Woitha (76. Göres), Hesse, Nechyporuk, Rasche (56. Westphal) - Scherz, Kricke (81. Kunze)