Fußball-Landespokal Fußball-Landespokal: Traum vom Pokal-Kracher geplatzt
BERNBURG/MZ. - Die Schützlinge von Heiko Böhler verpassten den Einzug in das Viertelfinale durch eine verdiente 1:3 (0:0)-Heimniederlage auf der "Krempelwiese" gegen den Verbandsliga-Konkurrenten BSV Ammendorf. Damit warten die Askanen weiterhin auf ihren ersten Erfolg gegen ihren Angstgegner seit August 2007.
Die folgenden fünf Duelle hatten die Süd-Hallenser (dreimal 1:0, zweimal 3:1) alle zu ihren Gunsten entschieden. "Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig Druck entwickelt und uns zu wenig Chancen erarbeitet. Außerdem waren wir bei hohen Bällen zu anfällig. Die Steigerung nach dem Seitenwechsel wurde leider nicht belohnt", lautete das Fazit von Bernburgs Coach Böhler.
Die Gastgeber schossen in den ersten 45 Minuten nur zweimal auf den gegnerischen Kasten. Doch sowohl Michael Schmidt (9) als auch der stark spielende Marcus Schubert (21.) scheiterten am glänzend reagierenden halleschen Schlussmann Norbert Guth. Die Gäste erspielten sich eine optische Überlegenheit, konnten jedoch die von Eric Spielmann recht gut organisierte Askania-Abwehrreihe nur selten in Verlegenheit bringen. Ein Freistoß von Patrick Bloßfeld (1.) streifte die Latte. In der 37. Minute jagte der linke Mittelfeldspieler aus zwölf Metern den Ball in die Wolken. Beim Schuss von Besart Konxheli (45.) war Henri Trautmann auf dem Posten.
"Auf dem tiefen Platz konnten wir unsere Schnelligkeitsvorteile gar nicht ausspielen und unsere gute Form aus den letzten Partien leider nicht zur Geltung bringen", begründete Kapitän Schmidt die spielerisch schwache Leistung. In der 54. Minute bereiteten die Bernburger den Führungstreffer der Gäste vor. Anstatt resolut zu klären, vertändelten Thomas Duscha und Schubert auf der rechten Abwehrseite den Ball. Die daraus resultierende Ecke jagte Manndecker Maik Hausius völlig unbedrängt per Kopf in die Maschen. Trautmann verhinderte gegen Hausius (56.) und Zern (64.) mit Glanzparaden die Vorentscheidung zugunsten der Gäste.
Die Askanen bliesen erst nach knapp 70 Minuten zum Angriff. Spielmann (69.) köpfte den Ball noch über den Kasten. Nach Vorlage von Thomas Duscha erzielte Jan Bauer fünf Minuten später den Ausgleich. Nun bekamen die Hausherren Oberwasser und drängten auf das 2:1. Stephan Duscha tauchte völlig frei vor Guth auf, doch Assistent Frank Strietzel hob wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Fahne. Während die Askanen noch reklamierten, starteten die Ammendorfer den Konter, den Konxheli mit dem 2:1 abschloss, wobei Thomas Baumgarten in dieser Situation völlig schlief.
"Diese Szene war der Knackpunkt. Statt 2:1 in Führung zu gehen, fressen wir dieses blöde Ding", meinte Böhler. Konxheli setzte mit einem völlig "verunglückten" Flankenversuch, der sich auch zur Überraschung von Torwart Trautmann, der in der Szene schlecht aussah, ins Tor senkte, den Schlusspunkt. "Wir hatten am Ende sicherlich auch etwas Glück, waren aber auch die bessere Mannschaft. Über weite Strecken sind wir wie eine Heimmannschaft aufgetreten. Im Viertelfinale würde ich am liebsten gegen den VfL Halle spielen. Dann hätten wir ein Derby und auch keine unmögliche Aufgabe vor uns", erklärte BSV-Trainer René Papst.
Bernburg: Trautmann - Schubert, Spielmann, Fritsche - Weber 56. Kollmann), Baumgarten (85. Ulbricht), Schmidt, Bauer, T. Duscha - Weile, S. Duscha
Ammendorf: Guth - Kominek, Hausius, Koch - Jahnel, Geidel, Keitel (89. Schülbe), Freund, Bloßfeld - Konxheli (90. Voge), Zern
Zuschauer: 119; Schiedsrichter: Mike Weiß (Sülzetal); SR-Assistenten: Frank Stietzel, Tobias Menzel (beide Magdeburg); Tore: 0:1 Hausius (54.), 1:1 Bauer (74.), 1:2, 1:3 Konxheli (82., 88.)
