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Fußball in Halle Fußball in Halle: Eins und eins kann mehr als zwei sein

03.04.2001, 17:34

Halle/MZ. - Wenn die Mitglieder von VfL 96 und HFC in den nächsten Tagen über einen Zusammenschluss der beiden halleschen Vereine entscheiden, werden die meisten Sponsoren nicht mit im Saal sitzen. Und doch ist ihre Meinung zur "Fusion" besonders wichtig.

Fließt ihr Geld, ohne das der heutige Fußball nicht mehr denkbar ist, auch in den geplanten Großverein? Und wie stehen weitere potente Unternehmen der Region, die bisher außen vor blieben, zu dem Vorhaben? "Es ist ja gerade die überwiegende Mehrheit unserer Sponsoren, die uns zu diesem Schritt drängt", betonen die Vereinspräsidenten Wilfried Klose (VfL) und Hans-Dieter Walter (HFC) unisono.

Zu diesem Kreis gehört der Berliner Bauunternehmer Carl-Friedlich Thymian. "Endlich gibt es in beiden Klubs kluge Köpfe, die ohne Eitelkeiten etwas bewegen wollen", erklärt der Betreiber des Spaßbades Maya Mare, der mit seinem Parter Höffner bereits über eine Million Mark in den halleschen Fußball gesteckt hat. Wie der Inhaber der Möbelhaus-Kette erwartet er dafür "auch endlich Leistung". Höffner selbst wollte sich eigentlich als Trikotsponsor des VfL 96 zurückziehen, macht nun aber ein weiteres Engagement vom Gelingen des Zusammenschlusses abhängig.

Peter Czok, Inhaber der Gasthof-Pension in Kleinkugel und VfL-Sponsor, hat beim Vorgänger Empor einst selbst Fußball gespielt und hängt deshalb besonders am Verein. Trotzdem gehört er wegen der wirtschaftlichen Vernunft zu den klaren Befürwortern: "Die Lage hat sich nun einmal dramatisch verändert. Warum fusionieren denn in der freien Wirtschaft oder im Bankwesen sogar große wirtschaftliche Einheiten? Weil die Situation nichts anderes zulässt."

Auch HFC-Trikotsponsor Reinhard Köppe wird den neuen Klub in bisherigen Größenordnungen unterstützen. Für Volker Cisiolka, Geschäftsführer des Autohauses West, steht außer Frage, dass "ein 1. HFC von uns künftig zumindest die gleiche Unterstützung erfährt". Und die Hasseröder Brauerei, für die ein Oberliga-Sponsoring eigentlich nicht in Frage kommt, hat signalisiert, dass man "nach einer Verschmelzung über ein Engagement ernsthaft nachdenke".

Klose hat errechnet, dass angesichts des Sponsoren-Echos für den neuen Etat "eins plus eins mehr als zwei ergeben könne". Beim VfL würden rund 70 Prozent der Geldgeber hinter der Fusion stehen, während von den übrigen 30 nur die Hälfte weitere Hilfe signalisiere. "Und damit könnte der Verein in bisherigen Dimensionen nicht existieren", weiß der Präsident.