Fußball Fußball: Eintracht Elster in einem Wechselbad
Elster/MZ/pm. - Wenn man jedoch den Verlauf der ersten Halbserie genau betrachtet, muss festgestellt werden, dass hier wesentlich mehr möglich war.
Mangelnde Fitness
Nach dem hoffnungsvollen Auftaktsieg gegen Blankenburg (2:0) kassierte Elster in den nächsten fünf Spielen 14 Gegentore und erreichte lediglich gegen Gröbzig ein glückliches, torloses Remis vor heimischer Kulisse. Unverkennbar in dieser Phase der mangelnde Fitnesszustand der Mannschaft gegenüber anderen Teams in der Landesliga, der sich schon über einen längeren Zeitraum angedeutet hatte. Als die Eintracht am fünften Spieltag im eigenen Stadion im Kreisderby gegen Gräfenhainichen förmlich überrannt wurde und 1:4 unter die Räder kam, zogen Vorstand und Mannschaft die Konsequenz und trennten sich von Trainer Hans-Jürgen Fuß.
Mannschaftskapitän Nico Pelz übernahm gemeinsam mit Günter Matthes die Verantwortung für den Landesligisten, und die ersten Erfolge ließen nicht lange auch sich warten. Zwei nicht unbedingt erwartete Siege gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel (Halberstadt II 2:1 und Wernigerode 1:0) sorgten für gute Stimmung im Kollektiv und den Anschluss an das Mittelfeld. Die Hoffnungen auf einen weiteren Vormarsch in der Tabelle musste Elster schnell begraben. Gerade gegen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf wurden wertvolle Punkte verschenkt. Zum Glück fanden die Elsteraner zu alter Heimstärke zurück und gewannen die letzten drei Begegnungen im eigenen Stadion.
Unverkennbar ist die gravierende Auswärtsschwäche. Bei sechs Niederlagen gab es lediglich die drei schwer erkämpften Punkte in Wernigerode. Damit liegt Elster in der Auswärtstabelle der Landesliga auf dem drittletzten Platz. Eine Ursache war die mangelnde Offensivkraft auf des Gegners Platz. In sieben Spielen wurden nur vier Treffer erzielt, während die Gastgeber 18 Mal jubelten. Mit den 16 Punkten vor heimischer Kulisse bei 15:10 Toren kann man schon eher zufrieden sein. Das reichte immerhin für Platz sechs in der separaten Heimtabelle. In der Rückrunde wird es sicherlich schwer werden, diese Heimbilanz zu wiederholen. Schließlich sind in nur sieben Spielen weniger Punkte zu vergeben und mit Roßlau, Hettstedt, Bernburg und Wernigerode empfängt Elster nacheinander gleich vier Teams aus der Spitzengruppe. Da heißt es, auch auswärts fleißig punkten.
Wenig Spielraum
In den 15 Begegnungen der Hinrunde kamen insgesamt 22 Spieler zum Einsatz. Nachdem Enrico Schüler und Matthias Jänicke vor Saisonbeginn aus dem Kader verabschiedet wurden und mit Daniel Winkler nur ein Neuzugang zu verbuchen war, hatten die Trainer wenig Spielraum in personeller Hinsicht. Also mussten vornehmlich Akteure der zweiten Mannschaft und aus dem Bereich der A-Jugend integriert werden. Christian Aschenberner und Steffen Kassuba waren in der ersten Halbserie die einzigen, die in allen Partien zum Einsatz kamen. Der oft wechselnde Kader war mit ein Faktor, dass das Leistungsvermögen der Mannschaft großen Schwankungen unterlegen war. Aber auch die Leistungsträger konnten nicht immer überzeugen. Bei einigen spielte dabei sicherlich ein Rolle, dass sie arbeitsbedingt nur unregelmäßig am Training teilnehmen konnten.
Faire Mannschaft
Bester Torschütze war einmal mehr Markus Finke mit sieben Treffern, gefolgt von Steffen Kassuba (5), der jedoch bei besseren Chancenverwertungen gut und gerne das drei- bis vierfache hätte erzielen können. Weitere sechs Spieler teilten sich die anderen sieben Tore. In Sachen Fair Play kam Elster mit nur einer gelbroten Karte (Markus Finke wegen Reklamierens) und 34 gelben Karten ganz gut über die Runden. Dabei gingen allerdings 19 gelbe Karten allein auf die Konten von Nico Pelz, Matthias Mühlig und Daniel Winkler. Derzeit rangieren die Elsteraner hinter Roßlau an zweiter Stelle in der Fair-Play-Wertung der Staffel Mitte. Durchschnittlich sahen 148 zahlende Zuschauer die Heimspiele. Nur Spitzreiter Hettstedt, Wernigerode und Köthen können sich über mehr Besucher freuen. Den größten Zuspruch gab es beim Derby gegen Gräfenhainichen mit 330 Gästen. Auswärts verfolgten durchschnittlich 119 Zuschauer die Spiele der Elsteraner.
Nachdem das Kreispokalspiel im Dezember gegen Gräfenhainichen dem Wetter zum Opfer fiel, ist Elster somit noch in diesem Wettbewerb vertreten. Bisher hatte sich die Eintracht mit viel Glück ins Halbfinale gespielt, das nun am 4. Februar nachgeholt werden soll. In keiner der bisherigen Begegnungen überzeugten die Elsteraner. Dem mageren 2:0 in Bad Schmiedeberg folgte ein glücklicher Sieg nach Strafstoßschießen bei Einheit Wittenberg. Und auch gegen Allemannia Jessen bejubelte Elster erst nach der Verlängerung das Weiterkommen. Wer so viel Glück hat, muss eigentlich ins Endspiel kommen. Das ist neben dem Klassenerhalt auch ein Ziel für 2006.
In dieser Woche beginnt nun wieder der Ernst des Lebens. Unter der Leitung des neuen Trainergespanns Sven Klebitz und Nico Pelz wird ab sofort in der Vorbereitungsphase drei Mal in der Woche für diese Ziele trainiert. Nach den beiden Hallenturnieren in Torgau am 29. Dezember und Schlieben am 7. Januar (jeweils der 5. Platz) geht es am Sonnabend, 14. Januar, nach Krostitz. Danach spielt die Eintracht zu Hause gegen Einheit Wittenberg (21. Januar) und Friedersdorf (28. Januar), ehe es am 31. Januar nach Bitterfeld geht.