Fußball Fußball: Ebeling muss Töppen an Nagel hängen
Halle/MZ/mpi. - "Das tut mir für den Jungen unendlich leid", sagt Manfred Kampa, der Trainer von Verbandsligist VfL 96, zu dem Ebeling vor der Saison gewechselt war. "Fest steht aber, dass Stephan zu uns gehört und so nah wie möglich beim Team sein wird", macht er dem jungen Mann, der sich weiterhin nur mit Gehhilfen bewegen kann, etwas Mut. Somit ist Ebeling der einzige neue VfL-Kicker, der nicht ein einziges Spiel, ja nicht einmal die Vorbereitung für seinen Verein absolvieren konnte.
Momentan versucht Ebeling erst einmal, mit der Situation an sich klarzukommen. "Die Ärzte sagen, dass sich in meinem linken Sprunggelenk der Knorpel aufgelöst hat und nicht nachbildet. Ich habe schwere Arthrose", erklärt der nunmehr ehemalige Mittelfeld-Wirbelwind, der vor seiner Verpflichtung durch den VfL beim HFC und als Junior bei Dresden-Nord Erfahrung sammelte. Die Verletzung im Herbst letzten Jahres und erneut im Frühjahr 2005 - da hatten HFC und VfL bereits den Wechsel vereinbart - ist also schwerer als vermutet. Als Alternativen bleiben laut Ebeling, der seinen Bürojob bei Kamps Backwaren weiterhin ausübt, "nur eine Versteifung oder ein künstliches Sprunggelenk. Ich kann froh sein, wenn ich wieder einfach ordentlich laufen kann." Unterkriegen lässt er sich aber nicht. "Ich bleibe dem Fußball treu, vielleicht als Übungsleiter."
Ein Tiefschlag ist die Nachricht von Ebelings Karriere-Ende natürlich auch für Kampa, denn den VfL-Trainer lassen die Verletzungssorgen in seinem Team (Lüdicke Kreuzband, Grosche Rücken, Said Zerrung, Jonekeit Schienbein) ohnehin vor der nächsten Partie bei Mitfavorit Piesteritz am Sonnabend wohl kaum noch ruhig schlafen. Nicht zuletzt eine Folge der Misere war die 1:6-Auftaktpleite gegen den VfB Sangerhausen. "Ich bin überzeugt, dass wir wieder aus dem Tief herauskommen", pflegt der Coach seinen Ruf als Optimist.