Freundschaftsspiel Freundschaftsspiel: Ein Hauch von Profi-Fußball auf Kreisliga-Rasen
Jeber-Bergfrieden/MZ. - Am Samstagnachmittag standen sich die SG Jeber-Bergfrieden als Gastgeber und eine Auswahl der SG Großkugel gegenüber. Dass es überhaupt zu solch einem ungewöhnlichen Freundschaftsspiel kommen konnte, lag an gewissen familiären Verflechtungen der beiden Ortschaften.
Großkugel ist nämlich nicht nur wegen seines berühmten Sohnes, Ex-Bundesligastar Bernd Hobsch, als Fußball-Hochburg bekannt. Praktisch die gesamte männliche Verwandtschaft des ehemaligen Torjägers von Werder Bremen ist oder war bei der heimischen Fußballmannschaft aktiv. Sogar einige Frauen der Familie fühlen sich der Tradition verpflichtet und jagen dem runden Leder nach.
Vor geraumer Zeit verließ Bernds Bruder Walter Hobsch seinen Heimatort im heutigen Saalkreis, um sich in Jeber-Bergfrieden niederzulassen. Hier setzte er seine Fußballerkarriere bei "Aufbau Jeber-Bergfrieden" fort. Schließlich kamen beide Teams auf die glorreiche Idee, regelmäßig Freundschaftsvergleiche auszutragen. "So konnte Walter gegen seine Brüder antreten", erinnert sich Werner Kühn, derzeitiger Trainer bei der SG und Schwager der Hobsch-Brüder. Momentan spielen drei Mitglieder des Hobsch-Clans in Großkugel.
Die fernen Tage konnten heuer neu aufgelegt werden. Stefan Hobsch, Sohn von Ex-Amateur Walter und Neffe von Ex-Profi Bernd (sowie dem derzeitigen SG-Trainer), spielt seit einem Jahr für die SG Jeber-Bergfrieden. Der 19-jährige Abiturient wollte es seinem Vater gleich machen. Kontakt mit der fußballerischen Verwandtschaft in Großkugel wurde aufgenommen. Die dortige SG sagte zu, man vereinbarte einen Termin und die Spieler reisten in den Fläming.
Hier entwickelte sich nun am Samstag ein spannendes Fußballduell. In der 44. Minute erzielte Michael Koch das erlösende 1:0 für Jeber-Bergfrieden. Doch die Antwort kam postwendend. David Kuhne konnte schon wenige Augenblicke später einen Strafstoß zum 1:1-Anschlusstreffer nutzen.
Nach der Pause demonstrierte die SG Jeber mit einem Sturmlauf ihre Heimstärke. Die Gäste wussten sich nur mit einem Foul im Strafraum zu wehren und erhielten prompt einen Elfmeter. Christoph Friedrich trug sich in die Torschützenliste ein. Uwe Moritz brachte seine Teamkollegen kurz darauf mit dem 3:1 auf die Siegerstraße. Insgesamt behielten die Gastgeber stets den Überblick und lieferten ein souveränes Spiel ab. Dieses wurde jäh unterbrochen. Nicht der Schiedsrichter erteilte den Abpfiff, sondern ein Krankenwagen beendet die Partie. Ein Spieler der SG Großkugel hatte sich ohne gegnerische Einwirkung eine gefährliche Verletzung zugezogen.
Nach dem bedauerlichen Schlusspunkt wurde noch beisammen gesessen, sich ausgetauscht. Trainer Harald Dobritz zeigte sich zufrieden mit dem Spielverlauf und blickte optimistisch auf die bevorstehende Kreisliga-Saison. "Mit diesem Team ist alles drin. Unser Ziel ist Platz eins bis fünf."