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Frauenhandball Frauenhandball: Irene Herold beendet Männerdomäne beim Frauenteam des SV Anhalt

02.07.2010, 16:13

BERNBURG/MZ/JSCH. - Obwohl nun bei den Handballerinnen des SV Anhalt Bernburg zwischen den Spielzeiten 2009 / 10 und 2010 / 11 naturgemäß die verdiente Sommerpause ansteht, so ist für die kommende Saison doch von einigen Veränderungen im obersten weiblichen Bereich des Vereins auszugehen. Das betrifft in erster Linie die planmäßig Abgabe des Traineramtes der Frauenmannschaft von Arne Pietschker.

Länger als erwartet hatte Pietschker diese Position seit vier Jahren inne. 2006 starteten die Bernburgerinnen lediglich mit nur einem mageren Punkt in der Meisterschaft der Vereine in der Anhaltliga. Bei der Entwicklung und Formung eines leistungsstärkeren Teams stellten sich später nach dem Wechsel in die Bezirksliga, Staffel West, erste Erfolge ein. Der Einbau der talentierten Nachwuchsspielerinnen benötigte zwar Zeit und Geduld, führte aber im Zusammenwirken mit den erfahrenen Stammkräften zu großen Fortschritten. So stehen die Saalestädterinnen heute in der Spitzengruppe dieser Spielklasse.

Die Erfolge führt der scheidende Trainer insbesondere auf eine taktische Umstellung zurück. Mit der praktizierten offensiven Abwehrstrategie machten die Saalestädterinnen vielen Gegnern das Leben sehr schwer. Die Basis für ein erfolgreiches Abschneiden liegt natürlich in einer stabilen Deckung. Die Grundlage für diese positive Tendenz in den Anhalt-Reihen kommt natürlich nicht von ungefähr, denn Arne Pietschker arbeitet seit 1997 im Nachwuchsbereich des Vereins. Weiterhin stellte er die Weichen, dass die Mannschaftsmitglieder Irene Herold sowie Nadine Hoßbach schon im Vorjahr die Übungsleiter-Lizenz für den Breitensport erwarben und somit auch nahtlos in die Lage versetzt wurden, Verantwortung beim SV Anhalt zu übernehmen. So wird Herold die Lücke schließen, die Pietschker hinterlässt und das Team in der kommenden Saison trainieren. Damit trägt erstmals eine Frau bei der zuvor ausschließlich von Männern bekleideten Funktion die sportliche Verantwortung.Die Wurzeln liegen hier schon sehr weit beim SV Motor zurück und wurden von solchen Trainerpersönlichkeiten wie Klaus Lindau in vorderster Front sowie auch anderen Handball-Enthusiasten mitbestimmt. Als sportlicher Höhepunkt ist dann Anfang der 90er Jahre der Oberliga-Aufstieg unter der Federführung von Trainer-Legende Klaus Lindau zu nennen, welcher dann die langjährige vorbildliche Nachwuchsförderung krönte. Fast zehn Jahre lang leiteten dann die Coachs Karl-Heinz Ahrendt, Sandy Grimm und Udo Deutschel die Geschicke in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts. Mit Irene Herold übernimmt nun eine Sportlerin die Führungsrolle, die seit dem zwölften Lebensjahr Handball spielt und mit dieser Sportart quasi verwachsen ist. Im sächsischen Schneeberg reifte Irene Herold sogar zur Liga-Spielerin im ehemaligen DDR-Handball-Oberhaus heran. Über die Stationen Dresden und Köthen wechselte die jetzige Übungsleiterin zum SV Anhalt. Vor dem Trainingsstart am 21. Juli gibt es zum momentanen Zeitpunkt keine Veränderungen zum letztjährigen Aufgebot. Durch die Auflösung der ehemaligen A-Jugend rücken mehrere Aktive ins Frauenteam nach. Es bleibt abzuwarten, ob es noch entscheidende Veränderungen für die kommende Saison geben wird. Fest steht dagegen, dass neben der Frauen-Sieben, eine B-Jugend in der Oberliga, eine gemischte E-Jugend und die Minis im September an den Start gehen werden. Damit ist der SV Anhalt Bernburg im Unterbau noch verhältnismäßig gut aufgestellt.