Frauen-Weltmeisterschaft Frauen-Weltmeisterschaft: Deutsche stehen im Viertelfinale

Hangzhou/dpa. - Birgit Prinz hat die deutschen Fußball-Frauen ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in China geführt und sich selbst in die WM-Annalen geschossen. Die 29 Jahre alte Spielführerin desTitelverteidigers erzielte am Montag im abschließenden Vorrundenspiel in Hangzhou beim 2:0 (1:0) gegen Japan in der 21. Minute das wichtige Führungstor und führt mit jetzt 13 Toren vor der US-AmerikanerinMichelle Akers (12) allein die «Ewige Torjägerliste der Frauen-Weltmeisterschaften an. Vor 39 817 Zuschauern im Dragon-Stadion warDeutschland über die gesamte Spielzeit die dominierende Mannschaft,allein die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig. Erst mit RenateLingors Elfmetertor zum 2:0 (87.) war die Partie entschieden.
Mit dem sechsten Sieg in der sechsten Partie gegen die Asiatinnenhat die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid bei dieser WM sehr zurFreude von DFB-Präsident Theo Zwanziger, der daheim mitfieberte, ihrMinimalziel erreicht. Als Sieger der Gruppe A trifft Deutschland imViertelfinale am Samstag (11.00 Uhr MESZ/ARD) auf den Zweiten derGruppe B, der an diesem Dienstag ermittelt wird. In Frage kommen nochalle vier Teams - USA, Nordkorea, Schweden oder Nigeria. HinterGruppensieger Deutschland (7 Punkte) qualifizierte sich England (5)mit einem ungefährdeten 6:1-Erfolg gegen Argentinien für die Rundeder letzten acht Teams.
Da neben Sandra Minnert (Oberschenkelzerrung) auch SaskiaBartusiak (Adduktorenzerrung) und Simone Laudehr (Gelbsperre) nichtzur Verfügung standen, musste Neid ihr Team umbauen. Sie entschiedsich dafür, die Vierer-Abwehrkette nicht auseinanderzureißen undKerstin Garefrekes ins defensive Mittelfeld auf die Laudehr-Positionzu verschieben. Dafür kam Petra Wimbersky auf der rechten Seite zuihrem WM-Debüt in der Startelf.
Nach der «Nullnummer» gegen England fanden die deutschen Frauengegen Japan schnell wieder zu ihrer alten Stärke zurück. DieDefensive stand stabil und in der Offensive liefen die Kombinationenflüssig. Angetrieben von der starken Prinz kamen vor allem Wimberskyschon in den ersten 20 Minuten zu zwei großen Chancen. Doch zwei Malscheiterte die Frankfurterin an Japans starker Torfrau Miho Fukumoto.
Nach einer verlängerten Lingor-Ecke gelang Prinz kurz darauf derersehnte Treffer. Sandra Smisek (34./41.) und Prinz (45.+1) hattennoch vor der Pause die Gelegenheit, die Führung auszubauen. Nach demWechsel mussten die laufstarken und technisch versierten Japanerinnendie defensive Grundhaltung etwas lockern, waren im Spiel nach vornaber einfach zu harmlos. Auf der Gegenseite ergaben sich weitereKonterchancen, aber die deutschen Spielerinnen nutzten die sichbietenden Räume nicht konsequent. Zudem fehlten oft die letztePräzision im Passspiel und die Konzentration im Abschluss. Ein umsandere Mal verhinderte auch die beste Japanerin, Torfrau Fukumoto,eine höhere Niederlage. Bei Lingors Elfmeter war sie aber machtlos.