Frankreich Frankreich: Zidane hört doch keine seltsamen Stimmen
Madrid/dpa. - Und: «Ichhabe nur mit meinem Bruder gesprochen.»
Der 33 Jahre alte Profi von Real Madrid fühlte sich nach einemInterview mit der Zeitschrift «France Football» missverstanden. ImTrainingslager der «Königlichen» in Irdning in Österreich rief er dieReporter zusammen und betonte: «Ich hatte mit meinem Bruder bis indie Nacht gesprochen. Eigentlich hatte ich gewollt, dass niemanddavon erfuhr. Mein Bruder ist eine Vertrauensperson von mir.»
Zuvor hatte der dreimalige Weltfußballer des Jahres bei den Real-Fans ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst. Seinen Entschluss zurRückkehr in die Nationalelf hatte er so erläutert: «Eines Nachtswachte ich um 3.00 Uhr morgens auf und sprach mit jemandem ... Ichhatte so etwas wie eine Offenbarung: Ich wollte zurück zu meinenUrsprüngen. ... Ich musste dieser Stimme gehorchen.»
So mancher Real-Anhänger fragte sich: Was ist in Zidane gefahren?Einige Kommentatoren machten sich über die sonderbaren Erklärungenlustig. Die Zeitung «El Periódico de Catalunya» witzelte: «Nach zweiJahren ohne Titel vertraut sich Real Madrid übernatürlichen Mächtenan.» Es erinnerte daran, dass Reals «Vize» Emilio Butragueño seinenClubchef Florentino Pérez als ein «höheres Wesen» bezeichnet hatte.
Handelte es sich bei der Erscheinung gar um Pérez?, fragte das inBarcelona erscheinende Blatt scherzhaft. Kolumnist Tomás Guasch vomSportblatt «As» hielt dagegen: «Niemand von Real kann Zidane um 3.00Uhr morgens erschienen sein, nicht einmal um 3.00 Uhr nachmittags.»Denn den Madrilenen dürfte es kaum gefallen, dass Ihr Star künftigauch wieder für die «Blauen» spielen wird. Bei der Erscheinung könnees sich schon eher um den Ex-Clubchef des FC Barcelona, Joan Gaspart,gehandelt haben, das größte Schreckgespenst eines jeden echten Real-Anhängers.
Zidane selbst erklärte die Aufregung um sein Comeback damit, dasssein Interview in Spanien nicht richtig verstanden worden sei. Erhatte nach der EM 2004 seinen Rückzug aus der Nationalelf erklärt. Inder vorigen Woche machte er einen Rückzieher. Nun will er dieFranzosen zur WM 2006 nach Deutschland führen.