Fotografieren im Winter
Frankfurt/Main/dpa. - Pastellfarben oder zartes Weiß - die Stimmung eines Wintertages fotografisch einzufangen, bedarf eines gewissen Fingerspitzengefühls. Das gilt besonders für die Belichtung.
Bei der sollten sich auch Hobby-Fotografen nicht unbedingt auf die Programmautomatik der Kamera verlassen, rät der Photoindustrie-Verband in Frankfurt. Auch wenn Voreinstellungen durch Programme wie «Strand/Schnee» immer bessere Ergebnisse erzielen.
Schneeflächen führen den Belichtungsmesser vielfach in die Irre, so die Experten weiter. Schon eine halbe Blendenstufe kann den Unterschied ausmachen zwischen einem wirkungsvollen Bild und einer Aufnahme, die unterbelichtet und grau oder überbelichtet und ausgebleicht ist. Bei Raureif-Motiven und Schneelandschaften sollten anderthalb Blenden gegenüber dem Messwert zugelegt werden, da durch das Fehlen dunkler Tonwerte der Belichtungsmesser irregeführt wird.
Wer sicher gehen will, entscheidet sich für mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen. Auch auf den Weißabgleich ist zu achten. Dieser dient dazu, die Kamera auf die Farbtemperatur des Lichtes am Aufnahmeort einzustellen. Beim vollautomatischen Abgleich - auf Englisch: automatic white balance für AWB - sucht die Kamera nach einer für sie weiß erscheinenden Fläche. Das kann funktionieren, wenn wirklich nahezu Weiß in ihrem Blickfeld ist.
In Wirklichkeit ermittelt sie jedoch nur die hellste Stelle des Bildes, die naturgemäß im Original nicht unbedingt weiß sein muss. Die Folge sind Farbstiche. Besonders hilfreich sind Weißabgleichsreihen. Kameras im höheren Preissegment verfügen über diese Option. Hier werden vom selben Motiv mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Einstellungen für den Weißabgleich vorgenommen.