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Formel 1 Formel 1: Schumacher zum vierten Mal Weltmeister

19.08.2001, 13:58
Alle mehrfachen Formel-1-Weltmeister
Alle mehrfachen Formel-1-Weltmeister dpa

Budapest/dpa. - Vor rund 120 000 Zuschauern, davon weitmehr als die Hälfte aus Deutschland, vergrößerte Schumacher seinenVorsprung am Sonntag auf nicht mehr einholbare 43 Punkte vor DavidCoulthard, der Dritter wurde. «Ich liebe euch alle, ihr seid einSuperteam», funkte Michael Schumacher noch aus dem Auto in die Box.

Mit dem vierten Titel nach 1994, 1995 und 2000 holte SchumacherAlain Prost in der «ewigen» Rangliste der Weltmeister sowie alsRekordhalter bei den Siegen mit seinem 51. Grand-Prix-Triumph ein.Niemand hat mehr Siege in der Formel 1, nur einer hat mehr WM-Titel:Der fünfmalige Champion Juan Manuel Fangio. Michael Schumacher hat inder Gesamtwertung vor den vier noch ausstehenden Rennen 94 Punkte,Coulthard 51. Barrichello schob sich mit 46 Zählern vor RalfSchumacher (44).

Michael Schumacher holte auf dem Hungaroring nach 77 Runden und306,075 km bei Außentemperaturen von über 30 Grad seinen siebtenSaisonsieg vor Barrichello und Coulthard. Ralf Schumacher wurde imWilliams-BMW Vierter, der Mönchengladbacher Sauber-Pilot NickHeidfeld sicherte sich als Sechster einen Punkt, Heinz-HaraldFrentzen schied beim Prost-Debüt aus.

Der Weltmeister 2001 stand nach 13 von 17 Saisonrennen fest. Sofrüh war die Titel-Entscheidung zuletzt 1992 gefallen, als der BriteNigel Mansell ebenfalls in Budapest vorzeitig alles klar machte. Demgeschäftstüchtigen Formel-1-«Boss» Bernie Ecclestone dürfte diesnicht gefallen. Für den Rest der Saison droht Langeweile.

Noch nie war Schumacher in seinen elf Formel-1-Jahren so schnellWeltmeister geworden. Seine Titel 1994, 1995 und 2000 waren alle zueinem späteren Zeitpunkt der Saison entschieden. Lob für den vonSaisonbeginn an führenden Schumacher kam sogar von der Konkurrenz.«Er hat den Titel verdient», sagte sein früherer WM-Rivale MikaHäkkinen, der Fünfter wurde.

Auf dem Weg zur Startaufstellung war dem Titelverteidiger einMissgeschick passiert. Schumacher setzte seinen Ferrari ins Kiesbett,die Mechaniker mussten den Dienstwagen noch schnell säubern. Dochbeim Start ging alles glatt: Schumacher, der nach der 41. PolePosition seiner Karriere in Reihe eins neben Coulthard stand, kam gutweg. Kollege Barrichello überholte den Schotten und hielt demDeutschen den Rücken frei.

Bis zum ersten Boxenstopp zog das Führungs-Quartett mit RalfSchumacher als Viertem in unveränderter Reihenfolge seine Kreise. DerSpitzenreiter erzielte einen Rundenrekord nach dem anderen. DerVorsprung wuchs. Der Ferrari war mit einem neuen Aerodynamik-Paketfür den Hungaroring ausgestattet worden, der ähnlich wie der Kurs inMonaco viel Anpressdruck erfordert. Das Rennen ist extremanstrengend, im Cockpit fühlen sich die Piloten wie in der Sauna, aufGrund der vielen Kurven gibt es keine «Verschnaufpausen» während desFahrens.

Michael Schumacher kam in der 29. Runde zum ersten Mal zum Tankenund kehrte danach als Dritter vor Bruder Ralf auf die Strecke zurück.Coulthard stoppte vier Runden später, machte aber einen Platz gut.McLaren-Chef Ron Dennis ballte erfreut die Fäuste, als sich derSchotte vor Barrichello einordnen und von da an Schumacher direktjagen konnte. Beim zweiten Boxenstopp war Coulthard der Verlierer.Schumacher kam nach 52 Runden zum Halt, dann Barrichello (53),anschließend der Schotte. Als er die Boxengasse verließ, zog derBrasilianer an dem Silberpfeil-Piloten knapp vorbei.

Michael Schumacher ist Weltmeister
Michael Schumacher ist Weltmeister
dpa