Formel 1 Formel 1: Monte Carlo gutes Pflaster für Hamilton
Monte Carlo/dpa. - Silberpfeil-Pilot Lewis Hamilton hat bei derRegenlotterie von Monte Carlo das große Los gezogen und die roteSiegesserie gestoppt, Robert Kubica im BMW-Sauber sein Erfolgssträhnefortgesetzt und Adrian Sutil fast für die deutsche Sensation gesorgt:Während der Brite beim teilweise verregneten Großen Preis von Monacomit sechsten McLaren-Mercedes-Sieg im Glücksspielparadies in denvergangenen elf Jahren die WM-Führung übernahm, durfte sich der PoleKubica im BMW-Sauber über Platz zwei vor Pole-Mann Felipe Massa imFerrari freuen. Sutil lag bei dem Chaosrennen bis kurz vor Ende imzweitklassigen Force India auf dem vierten Rang, musste dann abernach einer Kollision mit Weltmeister Kimi Räikkönen aufgeben. Somitwar Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel als Fünfter bester Deutscher.
«Ein sensationeller Lewis - grandios. Die beste Strategie, derbeste Speed und bestimmt auch ein bisschen Rennglück - für mich istunser sechster Sieg in Monaco der bisher großartigste», sagteMercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach Hamiltons zweitemSaisonerfolg und sechsten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. «Der Kampfum den WM-Titel ist offen und jetzt wollen wir dranbleiben.»
Dagegen war Hamiltons bester Formel-1-Freund Sutil der Pechvogel:Im zweitklassigen Force India lag er nach einer überragenden Leistungzehn Minuten vor Ablauf der Rennzeit auf den vierten Platz noch vordem Räikkönen. Doch dann raste der Ferrari-Pilot dem Gräfelinger inder Wagen. Sutil musste aufgeben, Räikkönen wurde nur Neunter, bliebohne Punkte und verlor seine WM-Spitzenposition.
Auch für die anderen Mitglieder der schwarz-rot-goldenen Fahr-Gemeinschaft verlief die Hatz durch die engen Straßen ereignisreich:Vettel schaffte bei der Premiere im neuen Toro Rosso STR 3 einenstarken fünften Rang und holte vier Punkte. Für Nico Rosberg, dernach einer tollen Qualifikation von Platz sechs gestartet war, wardas Rennen in seiner Wahlheimat 17 Runden vor Schluss nach einemUnfall beendet.
Timo Glock im Toyota musste nach einigen Drehern und Zwangs-Boxenstopps sich mit dem 12. Rang zufriedengeben. Während seinTeamkollege Kubica sich als Zweiter feiern lassen durfte, hatte NickHeidfeld immer wieder großes Pech und wurde am Ende 14.
Beim ersten Rennen unter feuchten Bedingungen seit dem Verbot derTraktionskontrolle zu Beginn der Saison gab es ohnehin vieleBerührungen, Rutscher und Kollisionen. Selbst Hamilton hatte nacheinem Einschlag in die Streckenbegrenzung inklusive Reifenschadenbereits in der fünften Runde an die Box fahren müssen und wurdeaufgetankt.
Trotz des Missgeschicks ließ sich der Brite nicht stoppen undarbeitete sich bis knapp zur Hälfte des Rennens wieder nach vorn.Nach zwei Stunden auf dem 3,34 Kilometer langen Kurs-Klassiker siegteHamilton it drei Sekunden vor Kubica. In der Fahrerwertung führtHamilton nach sechs Rennen mit 38 Zählern vor Räikkönen (35 Punkte),Massa (34) und Kubica (32). Heidfeld ist als bester Deutscher (20)Fünfter.
Massa erwischte den besten Start und verteidigte seine PolePosition souverän. Dagegen musste sein Teamkollege RäikkönenSilberpfeil-Pilot Hamilton bereits vor der ersten Kurve an sichvorbeiziehen lassen und fiel auf den dritten Rang zurück. Pech hatteRosberg. Der 22-Jährige rutschte in Alonsos Renault, musste wegeneines beschädigten Frontflügels an die Box und verspielte seinensechsten Startplatz.
Dagegen zeigte Heidfeld nach seiner enttäuschenden Qualifikationeine starke Vorstellung. Von Platz zwölf ins Rennen gegangen,arbeitete er sich bis auf den fünften Rang vor. Doch dann hatte ergroßes Pech: Im Duell mit dem zweimaligen Monaco-Sieger FernandoAlonso wurde Heidfeld nach einem zu optimistischen Manöver desSpaniers im Renault in der 14. Runde berührt. Zunächst blieb Heidfeldauf Position fünf, musste dann aber an die Box zur Reparatur. DerBMW-Sauber-Pilot fiel auf den letzten Rang zurück und wurde in der19. Runde ausgerechnet von seinem Teamkollegen Kubica überrundet. DerPole hatte im 15. Durchgang die Spitzenposition übernommen, als Massasich verbremst hatte.
Die Führung verlor Kubica erst nach seinem regulären Boxenstopp inder 26. Runde wieder an Massa. Als der Brasilianer in der 33. Rundezum Tanken kam, rückte Hamilton auf den ersten Platz vor. DiePosition verteidigte er souverän mit einer fehlerfreien Leistung undentschädigte sich für seinen verpassten Sieg in Monaco ein Jahrzuvor, als seinem damaligen Teamkollegen Fernando Alonso den Vortrittlassen musste.