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Formel 1 Formel 1: Michael Schumacher fährt seinen Dienstwagen zu Schrott

23.10.2004, 14:58
Der deutsche Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) sucht am Samstag (23. Oktober 2004) auf der brasilianischen Formel 1-Rennstrecke von Interlagos bei Sao Paulo nach seinem Unfall im freien Training neben seinem zerstörten Rennwagen nach Wrackteilen. (Foto: dpa)
Der deutsche Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) sucht am Samstag (23. Oktober 2004) auf der brasilianischen Formel 1-Rennstrecke von Interlagos bei Sao Paulo nach seinem Unfall im freien Training neben seinem zerstörten Rennwagen nach Wrackteilen. (Foto: dpa) dpa

Sao Paulo/dpa. - Grund zu überschwänglicher Freude hatte dagegen sein TeamkollegeRubens Barrichello. Der Brasilianer holte sich im Einzelzeitfahrendie Pole-Position und darf nun davon träumen, im zwölften Anlaufendlich erstmals sein Heimrennen zu gewinnen. Zehntausendebegeisterter Landsleute feierten ihren «Rubinho» im Autodromo JoséCarlos Pace mit Sambaklängen und Sprech-Chören. «Das ist einfachtoll», sagte Barrichello sichtlich bewegt. «Jetzt habe ich guteChancen, den Grand Prix zu gewinnen.»

Für Schumacher begann sein «schwarzer Samstag» mit einem schwerenUnfall kurz vor Ende des freien Trainings am Vormittag. Auf demholprigen Berg-und-Tal-Kurs verlor er in der Ferrardura-Kurve dieKontrolle über seinen Ferrari und prallte nach einem Dreher seitlichrückwärts in einen Reifenstapel. «Es war ganz einfach: Ich verlor dasAuto, hatte dann Untersteuern und flog deshalb ab», schilderte er denCrash. «Beim Rennen werde ich wohl den einen oder anderen Muskelspüren», sagte Schumacher, der den heftigen Einschlag unverletztüberstand. Sein Auto war dagegen schrottreif und hatte im Heckgebrannt, so dass er im Qualifying in den Ersatzwagen umsteigenmusste.

«Als das Auto zerstört in der Leitplanke stand, konnte von derPole keine Rede mehr sein», war dem frustrierten Rheinländer schon zudem Zeitpunkt bewusst, dass er wegen des Motorenwechsels um zehnPlätze nach hinten strafversetzt wird. Nach dem enttäuschenden achtenPlatz im Qualifying mit 0,740 Sekunden Rückstand war die Pleite dannperfekt. «Schade für Michael», spendete der überglücklicheBarrichello seinem Teamkollegen Trost. Schumacher hofft nun darauf,dass der für den Grand Prix am Sonntag (Start: 19.00 Uhr MESZ/RTL undPremiere) wahrscheinliche Regen das Feld durcheinanderspült.

Volle Zufriedenheit herrschte auch bei Williams-BMW, McLaren-Mercedes und Sauber: Der Kolumbianer Juan-Pablo Montoya erkämpftesich zum Abschied von den Weiß-Blauen den zweiten Platz. KimiRäikkönen (Finnland) kam im Silberpfeil auf Rang 3 vor demüberraschend starken Lokalmatadoren Felipe Massa im Sauber-Petronas.«Wir haben eine gute Position fürs Rennen», sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Mercedes-Motorsportchef NorbertHaug meinte: «Eine klasse Runde von Kimi und eine gute Strategie fürsRennen lassen hoffen.»

Ralf Schumacher (Kerpen) blieb dagegen als Siebter bei seinemAbschieds-Grand-Prix mit Williams-BMW hinter seinen Erwartungenzurück. Das Jordan-Duo Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Timo Glock(Wersau) musste sich mit den Rängen 17 und 19 begnügen.

Indes haben sich der Motorsport-Weltrat des InternationalenAutomobil-Verbandes (FIA) und die Formel-1-Kommission daraufverständigt, den umstrittenen Qualifikations-Modus zu verändern. Inder kommenden Saison bestreiten die Fahrer am Samstag (13.00 Uhr) nurnoch ein einstündiges Einzelzeitfahren. Am Sonntag (10.00 Uhr)erfolgt vor dem Rennen ein zweiter Durchgang. Beide Zeiten werdenaddiert und so die Startaufstellung ermittelt. Bislang fanden beideDurchgänge am Samstag statt und nur die Zeit des letzten Qualifyingsentschied über die Startaufstellung.

Der Große Preis von Brasilien in Sao Paulo. (Grafik: dpa)
Der Große Preis von Brasilien in Sao Paulo. (Grafik: dpa)
dpa