Formel 1 Formel 1: Keine Strafe für Renault und Alonso
Hamburg/dpa. - Die Formel-1-WM bleibt spannend: Fernando Alonsobleibt vor den letzten drei Rennen des Jahres mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung WM- Spitzenreiter vor Michael Schumacher. Trotz der Verbal-Attacken gegen den Weltverband FIA vor und nach dem Großen Preis vonItalien müssen der Spanier und sein Renault-Team keine Sanktionenmehr befürchten. «Eine Bestrafung ist unwahrscheinlich», sagte einFIA-Sprecher der Fachzeitschrift «Auto, Motor und Sport».
Demnach akzeptiert die FIA die Entschuldigungen von Renault-Teamchefs Flavio Briatore. Der Italiener hatte am Wochenendebehauptet, die WM sei schon am Grünen Tisch entschieden worden.Außerdem gehe es in der Formel 1 schlimmer zu als in deritalienischen Fußball-Liga. Noch am Abend nach dem Schumacher-Siegund der Alonso-Nullnummer in Monza war er auf Schmusekurs gegangen.
Briatore hatte sich zunächst beim FIA-Präsident Max Mosley undeinen Tag später sogar öffentlich für seine Äußerungen entschuldigt.Alonso fliegt damit mit seinem knappen Vorsprung zu den letztenRennen in China, Japan und Brasilien.
Vor dem Großen Preis von Italien war der Weltmeister aus Spanienvon den Sportkommissaren wegen einer angeblichen Blockade vonSchumachers Teamkollegen Felipe Massa in der Qualifikation um fünfPlätze strafversetzt worden. Ehe der Spanier seinen Renault im Rennendann mit Motorschaden kurz vor dem Ziel abstellen musste, hatte erfestgestellt: «Ich bin Sportler. Aber ich betrachte die Formel1 nicht mehr als Sport.»
Die Alonso-Bestrafung von Monza war nicht unumstritten. Sogar vonFormel-1-Chef Bernie Ecclestone gab es Rückendeckung für den Spanier.Es gebe «einfach keinen Beweis, dass Alonso Massa behindert hat»,stellte der Brite fest. Sein Landmann Mosley will nach der Monza-Affäre die Regeln für die nächste Saison ändern: Im neuen Jahr sollendie Piloten nur noch für absichtliche Behinderungen bestraft werden.
Möglicherweise kommen die Monza-Vorfälle am Rande doch noch zurSprache. Am 19. September treffen sich die Funktionäre, um wegeneines Eklats bei der Siegerehrung nach dem Großen Preis der Türkei inIstanbul zu beraten. Damals war der Pokal an Türkei-Gewinner FelipeMassa von Mehmet Ali Talat, dem Präsidenten des türkischenNordzyperns, übergeben worden. Dagegen hatte die Regierung Zypernsoffiziell protestierte. Die FIA hat deshalb zu eineraußerordentlichen Sitzung des Weltmotorsportrates gerufen.
Unterdessen wurde bekannt, dass der Reifenhersteller Michelin, derunter anderem Renault ausrüstet, seine Konkurrenten Bridgestoneverdächtigt, mit verbotenen Chemikalien zu operieren. Die Franzosenbescherten sich bei der FIA über angeblich illegale Praktiken, um dieLeistungsfähigkeit der Reifen zu verbessern. Vor dem großen WM-Finaledreht die Formel 1 durch.