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Firmen der Region: Druckguss Hoym Firmen der Region: Druckguss Hoym: Auto-Zulieferer will Gang hochschalten

Von Kathrin Steinmetz 23.07.2001, 15:42

Hoym/MZ. - Hoch hinaus - das scheint kein unrealistisches Ziel zu sein. Schließlich sind die Auftragsbücher schon seit der Planung des Unternehmens 1999 gut gefüllt. Ursprünglich stammt die Firma aus Sachsen. Das Druckgusswerk in Heidenau produzierte Aluminium-Bauteile für Autos. Es konzentrierte sich dabei zunehmend auf die Fertigung größerer Stücke, während das Werk in Hoym die kleinen übernahm. "Allerdings als eigenständiges Unternehmen", betont Heinke, nicht als Tochter Heidenaus.

Nach nur sechs Monaten Bauzeit für den ersten Abschnitt des Werkes lieferten die Gießer im Sommer vergangenen Jahres die ersten Aluminiumbauteile aus. Die ersten 50 Mitarbeiter übten schon ein halbes Jahr vor Produktionsbeginn in Heidenau an den komplizierten Maschinen. Als gestandene Metaller hatten sie größtenteils ihre Arbeitsplätze verloren, als die großen Metallfirmen der Region um Aschersleben ihren Betrieb einstellten. Das hohe Potenzial an gut qualifizierten Leuten sei jedoch nur einer der Gründe für den Standort gewesen, sagt der 58-Jährige.

Wichtig sei in erster Linie die Nähe zum Hauptkunden VW in Salzgitter gewesen. Als weiteren Grund nennt Heinke die guten Förderbedingungen am Standort. "Und nicht zuletzt profitieren wir von der B6, die direkt am Werk vorbeiführt und jetzt noch ausgebaut werden soll." In drei Schichten wird bei Druckguss gepresst, entgratet und verschickt. Erstmalig werden in diesem Jahr auch fünf junge Leute ausgebildet. "Die Lehrlinge können nach ihrem Abschluss auf jeden Fall bei uns bleiben", umreißt Heinke deren Zukunftschancen.

Langfristig plant man in Hoym die Umstellung der Autoteile-Produktion von Aluminium auf das leichtere Magnesium. Damit folgt das Unternehmen dem Bemühen der Autoindustrie, in Fahrzeugen Gewicht und damit Treibstoff zu sparen. Darüber hinaus wird die zweite Ausbaustufe eine neue mechanische Fertigungslinie enthalten. Aufträge gibt es nach Heinkes Worten im Moment genug. In wenigen Monaten beginnen die Gießer mit der Produktion von dreizehn Teilen für eine Autoneuheit der Gläsernen Fabrik von VW in Dresden. Für den Porsche, der in Leipzig vom Band laufen soll, entwickelt Druckguss derzeit vier Teile. Um langfristig Ford beliefern zu können, haben sich die Hoymer extra für den US-Markt zertifizieren lassen.