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Felix Neureuther Felix Neureuther: Trotz fehlender Quali bei Olympia dabei

Von Marc Zeilhofer 25.01.2006, 15:45

München/dpa. - Der Sunnyboy des deutschen Skirennsports hat seinLachen wieder gefunden: Felix Neureuther darf trotz nicht erfüllterNorm bei den Olympischen Winterspielen in Turin starten. DasNationale Olympische Komitee (NOK) nominierte den Partenkirchener amMittwoch in München trotz der noch fehlenden Platzierung unter denbesten 15 bei einem Weltcup-Rennen. «Ich bin so froh und dankbar,dass dieser Scheiß-Druck endlich weg ist. Das war schon extremschwierig. Für mich war Olympia immer ein Traum, schon als kleinesKind», sagte der 21-Jährige der dpa. «Ich war noch heute Vormittag soenttäuscht. Trotzdem ist es auch ein komisches Gefühl, ohne erfüllteQualifikation nach Turin zu dürfen.»

Der Sohn von Olympiasiegerin Rosi Mittermaier ist nebenSlalomspezialist Alois Vogl (Zwiesel) der zweite deutsche Alpin-Herrbei Olympia. Andreas Ertl (Lenggries) kann sich beim Super-G inGarmisch-Partenkirchen ebenso wie Isabelle Huber (Ruhpolding) bei denSpeed-Rennen in Cortina d'Ampezzo (Italien) an diesem Wochenende nochqualifizieren. Mit Neureuther umfasst das bisherige Alpin-Aufgebotzwei Männer und fünf Frauen.

Felix Neureuther hatte bereits am 4. Dezember mit einem 11. Platzbeim Weltcup-Slalom in Beaver Creek (USA) die halbe Olympia-Normerfüllt, dann jedoch nach einem Handbruch nur noch die Plätze 19(Adelboden) und 20 (Kranjska Gora) erreicht. «Dieser gute Monat mitder Verletzung fehlt ihm», warb Cheftrainer Werner Margreiter umVerständnis. Sein Schützling hatte immer wieder betont, er wolle«nichts geschenkt haben» und war sich damit mit seinem VaterChristian einig. «Eigentlich sind Normen ja dazu da, auch erfüllt zuwerden», meinte der ARD-Experte.

NOK-Präsident Klaus Steinbach begründetet die Nominierung mit derPerspektive Felix Neureuthers, «die mittel- und langfristig eineLeistungsentwicklung erwarten» lasse. Neureuthers Nominierung freuteauch seinen Zimmerkollegen Alois Vogl. «Felix mit seiner Frohnaturhilft mir ungemein», sagte der 33-Jährige. Weil der Slalom inSestriere am 25. Februar die letzte olympische Alpin-Disziplin ist,ist Neureuther während der langen Zeit des Wartens beim Training undin der Freizeit an Vogls Seite. «Jetzt steht der Alois nicht so unterDruck», meinte Cheftrainer Margreiter.

Das NOK hatte in der Vergangenheit die Qualifikations-Kriterienauch schon restriktiver ausgelegt. Abfahrer Stefan Krauß fehlte 1998bei den Spielen im japanischen Nagano ein einziger Platz. Ein 16.Rang war damals nicht genug, da das NOK auf den Top 15 bestand. VierJahre später hingegen durfte Max Rauffer an den Spielen in Salt LakeCity teilnehmen. Aus einer «bereinigten Weltrangliste» wurden allenicht qualifizierten Österreicher herausgestrichen, so dass Raufferdie notwendigen Platzierungen unter den besten 15 erreichte.