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Fechten Fechten: Deutsche mit Medaillenhoffnungen bei EM

Von Marc Zeilhofer 03.07.2006, 19:08

Stuttgart/dpa. - Überschattet werden die Wettkämpfe durch den Tod des ehemaligen Florett-Bundestrainers Paul Neckermann, der mit seiner Frau bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war. Weil der 63-Jährige seit 2001 nicht mehr verantwortlicher Disziplinen-Trainer war, verzichtet der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) auf Trauerflor.

Anders als in den vergangenen Jahren schickt der DFeB seine erste Garde auf die Planche, weil die Europameisterschaften künftig auch zur Qualifikation für die Olympischen Spiele zählen. Erstmals seit der Heim-EM 2001 in Koblenz sind mit zwei Ausnahmen wieder die besten Fechter am Start. Der Florett-Weltmeister von 2003, Peter Joppich (Koblenz), muss nach einer Krankheit passen. Das Degenherren-Team konzentriert sich nach einer schlecht verlaufenen Saison ganz auf die Weltmeisterschaft Anfang Oktober in Turin.

Mit 43 Podestplätzen der äußerst erfolgreichen Weltcupsaison hat der DFeB allen Grund zum Optimismus, doch Sportdirektor Claus Janka will keine konkrete Medaillenprognose stellen. «Aber wir wollen vorne dabei sein. Auch wollen wir sportpolitisch ein anderes EM-Ergebnis als bisher.» Bei den Titelkämpfen 2005 im ungarischen Zalaegerszeg sprang mit der zweiten Garnitur nur eine Bronzemedaille durch Säbelfechter Steven Bauer heraus.

Bei den ersten EM-Entscheidungen steht neben den chancenreichen Florettherren auch das «Küken» des deutschen Kaders im Mittelpunkt. Die erst 16-jährige Alexandra Bujdoso (Koblenz) will nach einer tollen Weltcupsaison nun auch gegen die ältere Elite entscheidende Treffer setzen. «Ich hoffe, dass ich ins Finale der letzten acht komme», sagt die Junioren-Vizeweltmeisterin.

Neben allen Mannschaftswettbewerben liegen besondere Hoffnungen bei den Degendamen. Britta Heidemann (Leverkusen), Claudia Bokel (Tauberbischofsheim) und natürlich die Weltranglisten-Zweite Imke Duplitzer (Bonn) haben Titelchancen. Duplitzer nahm ihren 33. Platz vom Weltcup in Havanna nicht zu schwer: «Wir sind in letzter Zeit so viel rumgereist, das zehrt schon an den Kräften.»