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Fecht-WM Fecht-WM: Herrenflorett haut bei der WM daneben

Von Marc Zeilhofer 11.10.2005, 14:59
Die neue Säbel-Fechtweltmeisterin Anne-Lise Touya wird am Dienstag (11.10.2005) auf der Fechtweltmeisterschaft in Leipzig von ihren Betreuern und Kameraden in Luft geworfen. Touya gewann das Finale gegen die Russin Sophia Welikaja mit 15:13. Vom 08.-15.10.2005 finden in Leipzig die Fechtweltmeisterschaften 2005 in den Waffengattungen Florett, Degen und Säbel der Damen und Herren, sowie Einzel- und Mannschaftswertungen statt. Insgesamt kämpfen in der Messestadt rund 700 Athleten aus 82 Nationen um die Plätze. (Foto: dpa)
Die neue Säbel-Fechtweltmeisterin Anne-Lise Touya wird am Dienstag (11.10.2005) auf der Fechtweltmeisterschaft in Leipzig von ihren Betreuern und Kameraden in Luft geworfen. Touya gewann das Finale gegen die Russin Sophia Welikaja mit 15:13. Vom 08.-15.10.2005 finden in Leipzig die Fechtweltmeisterschaften 2005 in den Waffengattungen Florett, Degen und Säbel der Damen und Herren, sowie Einzel- und Mannschaftswertungen statt. Insgesamt kämpfen in der Messestadt rund 700 Athleten aus 82 Nationen um die Plätze. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Nach der Herrenflorett-Pleite ist die Halbzeit-Bilanz der deutschen Fechter bei der Weltmeisterschaft in Leipzig mitnur einer Silbermedaille mehr als mager. Vor den Team-Wettkämpfenstehen die Gastgeber mit dem Rücken zur Wand. Auch die favorisierteFlorett-Equipe konnte am Dienstag den Heimvorteil nicht nutzen undblieb ohne Edelmetall weit unter ihren Möglichkeiten. «Ich habemindestens einen im Finale der besten acht oder auf dem Treppchenerwartet», sagte Florett-Bundestrainer Uli Schreck. «Wenn wir in derMannschaft noch eine Medaille holen wollen, dann müssen wir uns ganzschön steigern», sagte Ralf Bißdorf (Heidenheim).

Die Säbeldamen als krasser Außenseiter schlugen sich achtbar, dochauch für sie war spätestens im Achtelfinale Endstation. Dieangestrebten vier bis sechs deutschen WM-Medaillen sind bereits zurHalbzeit fast außer Reichweite, Florett-Vizeweltmeisterin Anja Müllersorgte bislang für den einzigen Stich.

Während Dominik Behr (Tauberbischofsheim) und insbesondereJunioren-Weltmeister Benjamin Kleibrink (Bonn) mit dem Einzug unterdie letzten 16 eine ordentliche Leistung boten, konntenTitelverteidiger Peter Joppich (Koblenz) und Bißdorf ihr Potenzialnicht abrufen. Der Olympia-Zweite von 2000 verlor in der Runde derletzten 32 gegen den Chinesen Lei Sheng mit 9:15. «Ich hatte es nichtdrauf. Es darf einem Fechter meiner Klasse nicht passieren, immer diegleichen Sachen falsch zu machen», bekannte der 34 Jahre alteRoutinier freimütig. Kleibrink-Bezwinger Zhang Liangliang (China)unterlag erst im Finale Mannschafts-Olympiasieger Salvatore Sanzo(Italien) mit 4:15.

Joppich lag gegen den britischen Außenseiter James Beevers raschmit 0:8 zurück und verlor schließlich mit 10:15. Der Weltmeister von2003 ist einer der Hauptbetroffenen der neuen Regel, wonach bestimmteTreffer nicht mehr zulässig sind und das Florett somit einiges anseiner Dynamik eingebüßt hat. «Das Florettfechten wirdeingeschläfert», kritisierte Schreck die längere Kontaktzeit derFlorettspitze, mit der der Treffer elektronisch angezeigt wird. «Dassoll keine Entschuldigung sein, aber wir Deutschen sind nun malextrem davon betroffen, weil wir immer auf diese Treffer gesetzthatten.»

Die deutschen Säbelfechterinnen machten einen Schritt nach vorn,verpassten jedoch eine Überraschung: Stefanie Kubissa (Dormagen)scheiterte als letzte Deutsche im Achtelfinale mit 12:15 an SophiaWelikaja mit 12:15 Treffern. Die Russin unterlag im Finale Anne-LiseTouya 13:15. Nach der 8:3-Führung und der anschließenden Pause gabKubbisa das Gefecht noch aus der Hand. Die 20 Jahre alteMannschaftseuropameisterin von 2001 hatte in der ersten Runde diemitfavorisierte Russin Elena Natschejewa mit 15:13 bezwungen.

«An uns hat keiner große Erwartungen geknüpft, von daher ist dasim Prinzip ein gutes Ergebnis. Der Abstand zur Weltspitze ist kleinergeworden», sagte Säbel-Bundestrainer Ero Lehmann. Für Sybille Klemm(Eislingen) und Susanne König (Tauberbischofsheim) kam das Aus in derRunde der letzten 32: Klemm unterlag der Ungarin Edina Csaba 10:15,Susanne König verlor gegen Swetlana Kormilitsyna (Russland) 12:15.Sandra Benad (Eislingen) schied bei ihrer letzten WM nach einem 4:15gegen Leonore Perrus (Frankreich) bereits in der ersten Runde aus.