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FDP-Führung will Treuenfels-Frowein als Spitzenkandidatin

17.06.2019, 13:02
Katja Suding (l) und Anna von Treuenfels-Frowein stehen während einer Pressekonferenz vor einem Plakat der FDP. Foto: Daniel Bockwoldt
Katja Suding (l) und Anna von Treuenfels-Frowein stehen während einer Pressekonferenz vor einem Plakat der FDP. Foto: Daniel Bockwoldt dpa

Hamburg - Die Führung der Hamburger FDP will mit Anna von Treuenfels-Frowein als Spitzenkandidatin in den Bürgerschaftswahlkampf ziehen. Die Entscheidung für die Fraktionsvorsitzende sei einvernehmlich gefallen, sagte die Chefin der Elbliberalen, Katja Suding, am Montag in Hamburg. Ein Landesparteitag soll Ende September Treuenfels-Frowein auf Platz eins der Liste für die Bürgerschaftswahl im Februar kommenden Jahres wählen. Der Co-Fraktionsvorsitzende Micheal Kruse - der ebenfalls als Spitzenkandidat im Gespräch war - will für Platz zwei kandidieren. Er unterstütze die Entscheidung „ausdrücklich”, sagte er.

„Wir wollen nach zwei Legislaturperioden erfolgreicher Oppositionsarbeit erneut einen Anlauf machen, es diesmal auch in den Senat zu schaffen, damit wir liberale Politik (...) auch in Regierungsverantwortung im Senat umsetzen können”, sagte Suding. Von Treuenfels-Frowein sei mit Führungserfahrung und „klarer Kante” die richtige Kandidatin dafür.

Von Treuenfels-Frowein kündigte an, die Themen Wohnen, Mobilität, Wirtschaft und Rechtsstaat in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs zu stellen. Ziel sei es, das 7,4-Prozent-Ergebnis der FDP bei der jüngsten Bürgerschaftswahl 2015 zu verbessern. „Wir kämpfen für eine FDP, die mit zweistelligem Ergebnis in die Bürgerschaft einzieht und dann die Chance hat, in einem neuen Senat klare liberale Akzente zu setzen”, sagte die 57-Jährige.

Angesichts der „Erosion der Volksparteien” brauche es einen „klaren politischen Kompass” und die Fähigkeit, den Bürgern zuzuhören. „Und genau das ist es, wofür ich stehe”, sagte von Treuenfels-Frowein. „Auf den Punkt gebracht möchte ich, dass wir der Angelpunkt für die bürgerliche Mitte der Stadt sind.”

Kruse betonte seine Unterstützung für von Treuenfels-Frowein. Er selbst habe „momentan nicht den Rücken frei, das zu machen”, sagte er. „In dem Prozess, in dem wir miteinander gesprochen haben, ist mir deutlich geworden, dass ich eine ganze Menge an Verpflichtungen derzeit habe.” Neben dem Fraktionsvorsitz nannte er seine berufliche Tätigkeit. „Und zum Dritten baue ich jetzt seit einigen Wochen ein Haus.”

Regierungsverantwortung komme für die Hamburger FDP nach derzeitigem Stand nach der Wahl nur in einer Dreierkonstellation infrage, sagte Suding: „Das ist einmal Jamaika, das ist einmal die Ampel. Und aus unserer Sicht gibt es für beide rechnerisch möglichen Konstellationen Gründe, sie einzugehen.” Am Ende werde es darum gehen, möglichst viele liberale Standpunkte umzusetzen.

Die Chemie stimme schon einmal zwischen ihr und den Spitzenkandidaten von SPD, Grünen und CDU - Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der Zweiten Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und dem Altonaer CDU-Bundestagsabgeordneten Marcus Weinberg -, sagte von Treuenfells-Frowein. „Ich kann eigentlich mit allen sehr gut.” Nur Linke und AfD kämen für sie nicht infrage. „Deshalb muss ich mit denen auch nicht reden.” (dpa/lno)