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FC Hansa Rostock FC Hansa Rostock: In der Krise fehlt das Selbstvertrauen

Von Elmar Dreher 08.11.2004, 20:28
Der Rostocker Trainer Juri Schlünz steht gestikulierend am Spielfeldrand. (Foto: dpa)
Der Rostocker Trainer Juri Schlünz steht gestikulierend am Spielfeldrand. (Foto: dpa) dpa

Halle/Rostock/MZ/cka. - "Das war nicht bundesligareif." Juri Schlünz schüttelteden Kopf. Nach der 0:4-Klatsche, die seinTeam im Spiel am Sonntag in Stuttgart bezogenhatte, war Hansa Rostocks Trainer um eineEnttäuschung reicher. Vor allem das amateurhafteVerhalten seiner Hintermannschaft, die nachStandardsituationen die ersten beiden Trefferder Schwaben geradezu leichtfertig zugelassenhatte, ließ ihn verzweifeln. "Wenn man untendrin hängt, fehlt einfach das Selbstvertrauen,und es klappen die einfachsten Dinge nicht",versuchte Schlünz zudem den verschossenenElfmeter von Rene Rydlewicz in der 44. Minutezu erklären.

Die Situation beim Tabellenletzten wird immerbedrohlicher. Im Vorjahr trug die Mannschaftnach elf Spieltagen mit sechs Zählern dieRote Laterne. Urgestein Schlünz erhielt denCheftrainer-Posten. Es folgte die Trendwende.Eine solche zeichnet sich derzeit nicht ab."Wenn es helfen würde, sollte Juri vielleichtein paar Spieler suspendieren", meint TimoLange. Doch ansonsten hält sich der langjährigeWegbegleiter des leidgeprüften Schlünz undjetzige Trainer der Hansa-Amateure mit Ratschlägenzurück. "Ich bin erst seit 130 Tagen Coach.Da steht es mir nicht zu, wie ein Klugscheißerzu schwatzen", sagt Lange, dessen Team souverändie Oberliga Nord anführt und in dem Talentewie Tim Sebastian (20) schlummern, der inStuttgart debütierte. Keinesfalls will Langeals ein Nachfolger von Schlünz ins Gesprächgebracht werden, obwohl der kommende GegnerHamburger SV mit der Beförderung seines Amateur-ÜbungsleitersThomas Doll das Beispiel vorgab. "Juri istder richtige Mann, um die Krise zu meistern."Punkt aus.

Dies sieht auch Vorstandschef Manfred Wimmeroffiziell noch so: "Die Trainerdiskussionist uns leid. Man hat deutlich gesehen, dassdie Mannschaft alles versucht hat", sagteer in Stuttgart. Und dennoch schob er nach:"Wir werden erst handeln, wenn wir das Gefühlhaben, dass der Trainer nicht mehr ordentlicharbeitet und die Mannschaft nicht mehr erreicht."Was nicht mehr nach hundertprozentigem Vertrauenklang.

"Uns hilft nur ein Erfolgserlebnis", bringtTorhüter Mathias Schober die Stimmung aufden Punkt. Darum geht es nun morgen im Pokalbeim Zweitligisten Ahlen. Da ist ein ErfolgPflicht.