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FC Bayern München FC Bayern München: Roque Santa Cruz erleidet Kreuzbandriss

Von Arne Richter und Dietmar Fuchs 30.10.2005, 16:24

Köln/München/dpa. - Der Kreuzbandriss von Stürmer Roque Santa Cruz imrechten Knie drückte die Stimmung beim FC Bayern München und drängteselbst das bevorstehende Champions-League-Duell bei Juventus Turinund die viel diskutierte Torflaute von Roy Makaay in den Hintergrund.

«Das ist für Roque und für uns eine Katastrophe. Er war in sehrguter Form und hat viele wichtige Tore geschossen», sagte TrainerFelix Magath. Santa Cruz hatte sich die Verletzung im Spiel in Kölnzugezogen und war deswegen zur Halbzeit ausgewechselt worden. Dieniederschmetternde Diagnose kam aber erst am Sonntag. Mindestens fünfMonate wird der Nationalspieler Paraguays, der zudem einen Teilabrissdes Innenbandes erlitt, dem deutschen Rekordmeister nach derbevorstehenden Operation beim Kniespezialisten Richard Steadman inden USA fehlen.

Nach Anlaufschwierigkeiten hatte sich Santa Cruz in dieser Saisonnicht nur einen Stammplatz, sondern auch eine guteVerhandlungsposition für einen Verlängerung seines im kommendenSommer auslaufenden Vertrags erkämpft. Ob für den in seiner jungenKarriere schon mehrfach - besonders linken Knie - verletzten 24-Jährigen auch die Teilnahme für sein Heimatland an derWeltmeisterschaft 2006 gefährdet ist, war vorerst nicht absehbar.

Vor der Verletzung von Santa Cruz war dessen Sturmkollege RoyMakaay unfreiwillig in den Blickpunkt bei den Bayern geraten. Nach994 Minuten ohne Treffer des Niederländers fühlte sich sogar dieFührungsspitze zu öffentlicher Kritik bemüßigt. «Roy muss mehr fürsich und die Mannschaft arbeiten. Das ist ein Vorwurf, den er sichgefallen lassen muss», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Diezu Saisonbeginn noch positiven Vergleiche mit Gerd Müller werden fürMakaay mittlerweile zum Fluch. «Gerd Müller hat auch mal zehn Spielelang nicht getroffen, aber er hat gearbeitet und ist so wieder zuToren gekommen», sagte Rummenigge.

Ausgerechnet der Gescholtene selbst fehlte beim Brunch und zog vonKöln aus einen Kurztrip in die Heimat vor, wo er im Kreise derFamilie den Geburtstag von Tochter Milou feierte. Am Montagnachmittagwird Makaay zum Training in München zurückerwartet, um am Dienstagnach Turin aufzubrechen, wo die dann 67 Tage währende Tore-Durststrecke enden soll.

In Köln war - nach Lucios (54. Minute) Ausgleich - wieder einmalMichael Ballack für das Siegtor zuständig gewesen. Entsprechendes Lobgab es von Magath, der die enorme Bedeutung des Mittelfeldstars fürdie Spielgestaltung hervorhob. «Gerade in einer solchen Phase, in derMichael jetzt steckt, wird schnell Kritik laut, die er aber durchseine wichtigen Tore erstickt.» Ballack, der seinen Arbeitgeber EndeNovember von seinen vertraglichen Zukunfts-Absichten in Kenntnissetzen will, hatte schon am Mittwoch beim Zweitrunden-Pokalerfolg inAue (1:0) per Kopf den Bayern-Siegtreffer erzielt.

Blenden lassen wollte sich in München durch den Erfolg in Kölnaber niemand. «Wir freuen uns über einen glücklichen Sieg. Das hatteich mir anders vorgestellt», sagte Magath kurz und knapp. Spezielldie Phase nach Ballacks Kopfballtreffer bewertete der Trainer wenigpositiv: «Danach haben wir das Spiel preis gegeben. Wir standen starkunter Druck und hatten Glück, dass wir kein weiteres Gegentorbekommen.» Auch Rummenigge fand kein positives Urteil für dieGeneralprobe für das Turin-Spiel: «Wir haben fast ein bisschen um denAusgleich gebettelt. Wir dürfen das Glück nicht überstrapazieren.»