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FC Bayern in Dessau FC Bayern in Dessau: Ausnahmezustand im Bördekreis

Von Frank Harnack 26.07.2004, 17:33

Dessau/MZ. - 1996 / 97 kickte der TSV Völpke noch in der Landesklasse gegen Mannschaften wie Schwanebeck, nun erfüllt sich für die Kicker des aktuellen Verbandsligisten ein Traum. Am 21. August treffen sie in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den FC Bayern München, und das im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion.

"Es ist bitter, dass wir diese Chance verpasst haben, und es tut immer noch weh." Sören Westphal SV Dessau 05"Ein Hammerlos", kommentiert Spielertrainer Thoralf Bennert das Ereignis, auch wenn er sich persönlich lieber Schalke 04 als Gegner gewünscht hätte. Doch nun kommt der FC Bayern. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht das Sören Westphal, der Spielmacher des SV Dessau 05. "Es ist bitter, dass wir diese Chance verpasst haben, und es tut immer noch weh", erklärt er. Denn zu dem Traumlos Bayern München kam Völpke erst durch den Sieg im Landespokalfinale am 18. Mai gegen Dessau 05. Trotz der Niederlage der Muldestädter konnte sich ein Teil der Familie Westphal über den Erfolg und auch über das Pokallos freuen. Georg-Friedrich Oelze, der Onkel von Sören Westphal, arbeitet beim Völpker Hauptsponsor Montanwachs, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass die Völpker zu einem Spitzenteam in der Verbandsliga wurden. In den Stunden nach der Auslosung herrschte in der 1 700 Einwohner zählenden Gemeinde im Bördekreis faktisch der Ausnahmezustand. Bis in den Morgen hinein wurde dort gefeiert, auch wenn allen Beteiligten klar war, dass der FC Bayern nicht direkt in Völpke spielen würde. Demzufolge begann schon kurz darauf bei den Grün-Weißen die Suche nach einer geeigneten Spielstätte.

Für Dessaus Sportabteilungsleiter Ralph Hirsch ging mit der Entscheidung des TSV, das Match gegen den FC Bayern im Paul-Greifzu-Stadion auszutragen, ein Traum in Erfüllung. Seit fünf Jahren versuchte Hirsch bereits, die Bayern nach Dessau zu holen.

Erst probierte er es über Sportagenturen, seit eineinhalb Jahren dann im direkten Kontakt mit Bayern-Manager Uli Hoeness. "Wir standen bereits kurz vor einer Einigung. Nur der Termin war noch nicht klar", erklärt Hirsch. Die Variante mit dem DFB-Pokalspiel kam ihm natürlich gelegen. "Die Gunst der Stunde musste Dessau nutzen. So kosten uns die Bayern kein Geld", freut sich Hirsch. Denn normalerweise verlangt der Rekordmeister ein Antrittsgeld, wenn er zu einem Freundschaftsspiel eingeladen wird.