Extra Extra: Tragisches Karriere-Aus eines Hoffnungsträgers
München/dpa. - Silvano Beltrametti ging am Samstag in Val d'Isèreals großer Hoffnungsträger der Schweizer auf den ersten Erfolg ineiner Weltcup-Abfahrt seit fast vier Jahren an den Start. MitZwischenbestzeit unterwegs, stürzte der 22-Jährige nach 90 Sekunden,raste durch den Fangzaun und blieb schwer verletzt in einemGeröllfeld abseits der Piste liegen. Wenige Stunden danachbestätigten sich die schlimmen Befürchtungen mit der Diagnose derÄrzte in einer Unfallklinik in Grenoble: Beltrametti wird vom siebtenBrustwirbel abwärts gelähmt bleiben und künftig im Rollstuhl sitzenmüssen.
Der fatale Unfall auf der Oreiller-Killy-Piste beendete jäh diehoffnungsvolle Karriere des jungen Mannes, der erstmals mit einemzweiten Platz bei der Abfahrt im kanadischen Lake Louise im November2000 auf sich aufmerksam gemacht hatte. Bei der Weltmeisterschaft inSt. Anton im Februar lag Beltrametti lange auf dem Bronze-Rang, bevorihn der deutsche Shooting-Star Florian Eckert noch auf Platz vierverdrängte.
In dieser Saison wollte Beltrametti sich in der Weltspitzeetablieren und dazu beitragen, dass die Flaute der Schweizer in denSpeed-Disziplinen endlich ein Ende findet. Einen Tag vor seinemschweren Unfall bestätigte er mit dem dritten Platz beim Super-G vonVal d'Isère seine gute Verfassung, die ihn bei vielen Experten zueinem Favoriten auf olympisches Edelmetall im Februar in Salt LakeCity machte.
Trotz seines jungen Alters hatte sich Beltrametti im Team derSchweizer schon zu einem Wortführer entwickelt, weshalb er auch schonmit dem großen Helden des Schweizer Ski-Sports, Bernhard Russi,verglichen wurde. Auch die Ski-Legende der Eidgenossen sparte nichtmit Lob für den Mann aus Valbella. «Er strahlt Reife aus und istmental gefestigt. Und er hat skifahrerisches Talent», sagte Russi vordem schrecklichen Unfall von Val d'Isère.