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Extra Extra: Cipollini gibt bei Tour auf - Rückkehr ausgeschlossen

Von Andreas Zellmer 09.07.2004, 16:01
Mehrfach beobachtet: Alle helfen den Fahrern - hier profitiert der Italiener Mario Cipollini vom Bewegungsdrang eines Zuschauers während der 5. Etappe der 91. Tour de France 2004 (Foto: dpa)
Mehrfach beobachtet: Alle helfen den Fahrern - hier profitiert der Italiener Mario Cipollini vom Bewegungsdrang eines Zuschauers während der 5. Etappe der 91. Tour de France 2004 (Foto: dpa) EPA

Bonneval/dpa. - Außerdem merkte der Weltmeister von 2002, dass für ihnbei seiner achten Tour nichts mehr zu holen war. Die Musik bei denMassensprints spielt seit über einem Jahr schon ohne ihn. Seine achteTour de France war mit 99-prozentiger Sicherheit auch seine letzte.

Die Liaison zwischen dem Exzentriker aus der Toskana und der Tourwar nie ungetrübt. Die vergangenen vier Jahre war er auch wegenDoping-Affären in seinen Teams zur unerwünschten Person erklärtworden. Selbst im Regenbogen-Trikot durfte der Weltmeister von 2002nicht starten. Dabei wurde ihm auch mangelnder Respekt vor dembedeutendsten Radrennen der Welt vorgeworfen. Aus Angst vor denBergen beendete er keine Frankreich-Rundfahrt.

Cipollini gewann auf der größten Bühne des Radsports 12 Etappen.Der baumlange Italiener war immer für besondere Gags zu haben. 1999,bei seinem bis zur diesjährigen Tour letzten Auftritt, erschien er zueinem Etappenstart als Cäsar verkleidet. Er ließ sich in einerKutsche vorfahren und hatte einen Lorbeerkranz auf dem Kopf.

Bei der Tour wurden ihm die Mätzchen ausgetrieben. Vor dem Prologmusste er seinen langen einteiligen Renn-Anzug, der nicht den Regelnentsprach, mit einer Schere kürzen. Das Ergebnis wirkte auf dem Leibvon «Super-Mario», der sich gerne im Jetset tummelt und mehrmals mitseinem Rücktritt kokettierte, nicht sehr elegant. Bis dahin war erbei ähnlichen Vergehen immer mit einer geringen Geldstrafeweggekommen.

Auch auf dem hauseigenen Terrain beim Giro d'Italia hatteCipollini die Chefrolle als Topsprinter längst an Alessandro Petacchiabgegeben. Der Weltranglisten-Erste stieg am Freitag wegen einerSchulterverletzung ebenfalls aus.