EWE Baskets Oldenburg: Mit Kontinuität zum Titel
Oldenburg/dpa. - Mit Kontinuität zum Erfolg: Die EWE Baskets Oldenburg haben den Gepflogenheiten der Branche getrotzt und wurden dafür belohnt.
Während bei den meisten Clubs der Basketball-Bundesliga die Fluktuation im Kader vor jeder Spielzeit riesig ist, beschritten die Niedersachsen einen anderen Weg. Gleich acht Spieler des erfolgreichen Teams der Vorsaison blieben den Baskets erhalten - der Schlüssel für den ersten Titel der Vereinsgeschichte.
Um Spielmacher und MVP Jason Gardner formte Trainer Predrag Krunic eine Mannschaft, die bereits der 34 Spiele umfassenden Hauptrunde ihren Stempel aufdrückte. Erst gegen Ende, als die Qualifikation für die Playoffs längst gesichert war, gönnten sich die Norddeutschen eine kleine Verschnaufpause, um dann in der K.o.-Runde wieder durchzustarten. Im Viertelfinale schalteten sie die hoch gehandelten Deutsche Bank Skyliners Frankfurt in vier Spielen aus, im Halbfinale besiegten sie Geheimfavorit Bamberg mit 3:0.
Das Erfolgsgeheimnis von Trainer Krunic: Disziplin, Disziplin, Disziplin. Als Rickey Paulding nach dem Erfolg im vierten Spiel in Bonn noch ein TV-Interview gab, litt Athletik-Trainerin Wiebke Redlin Höllenquallen. Sie war dafür verantwortlich, dass der amerikanische Drei-Punkte-König rechtzeitig in die Kabine kam, um ja keine Zeit für die Regeneration zu verlieren. «Mein Trainer bringt mich um», stammelte Redlin.
Krunic ist im zweiten Jahr in Oldenburg tätig und hat Baskets die Siegermentalität eingeimpft. Auch zuvor wurde in der Universitäts-Stadt schon Basketball gespielt. 1966 gehörte der Oldenburger OTB zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Nach einigem Auf und Ab gehören die Niedersachsen seit 2000 zum festen Bestandteil der Beletage.
Im Jahr 2001 erfolgte die Umbenennung in EWE Baskets, unter dem US-Coach Don Beck gelang ab 2003 viermal in Serie der Sprung in die Playoffs. Doch als sich Beck verbraucht und vor drei Jahren die K.o.- Runde verpasst hatte, übernahm Krunic das Ruder - ein Glücksgriff für die Baskets. Mit dem Sieg in der dramatischen Finalserie gegen seinen Ex-Club aus Bonn krönte sich der oft mürrisch wirkende Coach endgültig zum König von Oldenburg. Und anders als die Fußballer des deutschen Meisters VfL Wolfsburg hatten die Oldenburger ein Problem nicht: ein Balkon für die Siegesfeier stand schon bereit.