EM-Qualifikation EM-Qualifikation: Italien und Spanien unter Zugzwang
Düsseldorf/dpa. - Besonders groß ist die Not in Dänemark, Belgien undNorwegen. Doch auch die «Großmächte» Italien und Spanien stehen inihren Gruppenspielen am Samstag unter Zugzwang. Angesichts derbedenklichen Ausgangslage schlug der ansonsten eher zurückhaltendedänische Coach Morten Olsen vor dem Duell mit dem Erzrivalen ausSchweden in Kopenhagen forsche Töne an: «Wir sind total auf Siegeingestellt. Alles andere läuft nicht.»
Einen weiteren Ausrutscher kann sich der Europameister von 1992nicht erlauben. Schließlich sind nur die Gruppenersten und -zweitenim Juni 2008 in Österreich und der Schweiz dabei. Nach nur siebenPunkten aus den bisherigen vier Qualikationsspielen liegen die Dänenin der Gruppe F bereits fünf Zähler hinter dem TabellenzweitenSchweden zurück. Ähnlich miserabel steht es um die Leidensgenossenaus Belgien (A) und Norwegen (C). Die auf Rang fünf abgerutschtenBelgier wollen gegen Portugal eine Trendwende einleiten und dieNorweger mit einem Erfolg gegen Malta verhindern, dass die führendenTeams aus der Türkei und Griechenland uneinholbar davon ziehen.
Doch das Interesse der heimischen Fußball-Fans gilt vor allem demSpiel der deutschen Gruppengegner Wales und Tschechien. WenigeStunden bevor die Elf von Bundestrainer Joachim Löw gegen Fußball-Zwerg San Marino auf Torejagd geht, müssen die punktgleichenTschechen in Cardiff eine ungleich höhere Hürde nehmen. «Wir wollenmit einem Sieg den zweiten Gruppenplatz bestätigen und ruhig in dieSommerpause gehen», sagte Angreifer Jan Koller. Mit der Partie gehtdie große Karriere von Ryan Giggs zu Ende. Das 64. Länderspiel desFlügelspielers aus Manchester wird sein letztes sein. «Es ist derrichtige Zeitpunkt, um zurückzutreten», befand der walisischeMusterprofi, der neun Mal englischer Meister wurde, aber mit demNationalteam an keinem großen Turnier teilnahm.
Nach fünf von zwölf Gruppenspielen sind Weltmeister Italien undSpanien noch immer nicht auf EM-Kurs. Die Spanier haben als Dritterder Gruppe F mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Nordirlanddie Reise nach Lettland angetreten. Weltmeister Italien muss derzeitsogar mit dem vierten Rang in der Gruppe B vorlieb nehmen. Ein Siegauf den Färöer Inseln ist deshalb Pflicht. Filippo Inzaghi, mit zweiTreffern Hauptdarsteller im Champions-League-Finale zwischen dem ACMailand und dem FC Liverpool, warnte seine Mistreiter vor einempeinlichen Ausrutscher: «Bislang habe ich 23 Tore für die Nationalelfgemacht, ich hoffe jetzt kommen noch welche dazu. Aber Vorsicht: Wirreden zu wenig über den Gegner.»
Einen weiteren Schritt Richtung EM-Endrunde will Otto Rehhageltun. Vor den beiden Spielen seiner Mannschaft gegen Ungarn (Samstag)und Moldawien (Mittwoch) forderte der griechische Nationaltrainersechs Punkte: «Ich will das Maximum. Dass wir das brauchen, habenmeine Spieler begriffen.» Für die Partien mussten sich die Griechenkurzfristig ein neues Stadion suchen. Wegen der Ausschreitungen beimDuell mit der Türkei am 23. März (1:4) hatte die UEFA die Austragungim Georgios-Karaiskakis-Stadion von Piräus untersagt. Stattdessenwird auf Kreta gespielt. «Ich bin zufrieden, weil ich höre, dass dasPankrition-Stadion ausverkauft ist», sagte Rehhagel, dessen Team inder Gruppe C einen Punkt hinter Tabellenführer Türkei auf Rang zweirangiert.