Elektronischen Doppelkarte: Probleme beim Start befürchtet
Stuttgart/dpa. - Auf den ersten Blick wird die Fahrzeugzulassung für Autofahrer bald einfacher. Denn mit der Einführung der elektronischen Versicherungsbestätigung (eVB) zum 1. März entfällt die bisherige Doppelkarte aus Papier.
Fahrzeughalter können die eVB - eine siebenstellige Zahlen- und Buchstabenkombination - telefonisch bei ihrer Versicherung erfragen und sparen sich den Gang zur Geschäftsstelle. Auch die Zulassung bei der Behörde soll sich beschleunigen. Doch Experten winken ab: Weil viele Zulassungsstellen ihre Systeme zum 1. März noch nicht umgestellt haben werden, werde die Papierkarte so schnell nicht verschwinden.
«Wir gehen davon aus, dass noch lange eine Parallelwelt existieren wird», sagt Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart. Weil viele Zulassungsstellen technisch noch nicht in der Lage seien, den Wechsel zum elektronischen Verfahren mitzumachen, würden Verbraucher noch eine Weile auf die Doppelkarte angewiesen sein. Und wer nur die eVB vorweisen kann und auf eine technisch nicht vorbereitete Behörde trifft, habe sich umsonst auf den Weg gemacht.
Außerdem habe der ACE davon Kenntnis, dass es bei einigen Versicherungsunternehmen noch Schwierigkeiten mit der Umsetzung des eVB-Verfahrens gibt, sagt Hillgärtner. Autofahrer müssten sich daher darauf einstellen, dass der Wechsel nicht so schnell vonstatten geht. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sich Fahrzeughalter vor dem Gang zur Zulassungsstelle daher von ihrer Versicherung neben der eVB auch die alte Doppelkarte in Papierform aushändigen lassen.
Einen Anspruch haben sie laut Hillgärtner darauf aber nicht - sie können nur eine Versicherungsbestätigung an sich verlangen. Ob diese in Form der alten Doppelkarte ausgehändigt wird, hängt vom Entgegenkommen der Versicherung ab. Manche Versicherungsunternehmen hätten sich jedoch ohnehin auf eine längere Übergangsphase eingestellt und wollen die neue eVB auf die herkömmliche Papierkarte aufdrucken.