Eisschnelllauf Eisschnelllauf: Mo holt erstes Gold für Südkorea

Richmond/dpa. - Der Südkoreaner Mo Tae-Bum hat das olympischeChaos-Rennen über 500 Meter gewonnen und damit das erste olympischeEisschnelllauf-Gold für sein Land geholt. In 34,92 und 34,90 Sekundenund der Gesamt-Punktzahl von 69,82 verwies er an seinem 21.Geburtstag die beiden Japaner Keiichiro Nagashima und Joji Kato aufdie Plätze zwei und drei.
Vor den Augen von IOC-Präsident Jacques Rogge lief die Konkurrenzjedoch unter irregulären Bedingungen ab. Wegen einer peinlichen Pannean allen drei Eismaschinen standen die Wettkämpfe sogar schonunmittelbar vor dem Abbruch. Immer wieder lief Wasser aus denelektronisch gesteuerten Maschinen und sorgte auf der Eisbahn fürgefährliche Wellen. Nach heftigen Protesten vor allem von Seiten derNiederländer musste die Eisfläche in der Pause immer wieder neupräpariert werden, während parallel dazu die defekten Maschinennotdürftig instand gesetzt wurden.
Erst nach einem Machtwort von Ottavio Cinquanta, dem Präsidentendes Weltverbandes ISU, konnte der erste Lauf nach rund 90-minütigerZwangspause fortgesetzt werden. Von regulären Bedingungen konntedennoch nie die Rede sein. Die ersten 19 Läufer, die vor derEisbereitung auf die Bahn gingen, hatten durch die Verzögerung eineviel längere Erholungspause als die nach der Unterbrechungantretenden Konkurrenten.
Gut schlugen sich für ihre Verhältnisse die deutschen Sprinter,die vor der Pause liefen und vom Eis-Theater nur wenig mitbekamen.Der deutsche Rekordhalter Nico Ihle verbesserte in 35,53 seineFlachland-Bestzeit um 0,12 Sekunden und lag damit sogar 25 Minuten ander Spitze des Zwischen-Klassements. «Es war ein geiles Gefühl, solange als Leader an der Anzeigetafel zu stehen», meinte derChemnitzer schmunzelnd. Im zweiten Lauf kam er auf 35,54 Sekunden undbelegte mit der Gesamtpunktzahl 71,07 Rang 18.
Auch der Berliner Samuel Schwarz blieb auf Platz 23 in 35,79 sowie35,71 Sekunden durchaus im Rahmen der Erwartungen. Da nahm er auchden Sturz hinter der Ziellinie im zweiten Durchgang gelassen. InTurin hatte kein deutscher Sprinter die Qualifikation für die 500Meter geschafft.