Eisschnelllauf Eisschnelllauf: DESG geht auf Friesinger zu
Berlin/dpa. - «Wenn er den Vertrag und auch alle anderen nötigenPapiere unterschreibt, kann er Anni als DESG-Tainer auf dem Eisbetreuen», erklärte Präsident Gerd Heinze am Dienstag auf einerPressekonferenz in Berlin. Zu den weiteren Dokumenten gehören dieAnti-Doping-Richtlinien des Verbandes, ein Ethik-Code und die Werbe-Satzungen.
«Sicherlich ist es kein sehr gutes Angebot, was wir ihm vorlegenkönnen. 5000 Euro kann ich ihm nicht bieten», sagte Heinze. «Aber mankann Gianni Romme ja auch nicht mit Joachim Franke vergleichen, dersich jahrzehntelang für den deutschen Eisschnelllauf verdient gemachthat», sagte Heinze. Er kündigte an: «Wir werden entsprechendeRegelungen treffen, die beiden Seiten gerecht werden.»
Heinze habe Signale erhalten, dass Romme die Sache nichtdramatisieren wolle und es ihm eher um einen Reisekostenzuschussgehe. «Insofern kann ich den Ärger in Heerenveen nicht verstehen»,sagte Heinze. Dort hatte der Verband dem Trainer noch dieAkkreditierung verweigert. «Die Verantwortung dafür müssen andereübernehmen», sagte Heinz.
Als Ursache der Auseinandersetzung sieht Heinze, dass eineKommunikation zwischen dem Verband und Romme bisher aus Zeitgründenkaum möglich war. «Wenn Anni rechtzeitig auf uns zugekommen wäre,hätten wir wie für Claudia Pechstein sicher eine einvernehmlicheLösung gefunden», meinte Heinze.
Auch die Auseinandersetzung mit Friesinger-Manager Klaus Kärcher,der dem Präsidenten tags zuvor die Kompetenz abgesprochen hatte,wurde entschärft. «Herr Kärcher hat sich für sein unflätigesVerhalten entschuldigt. Er habe nur unzureichende Informationengehabt, hat er mit erklärt», teilte Heinze mit.
Der Vertrag mit Romme soll erst einmal bis zum Ende der Saisongelten. «Dann muss man weitersehen, wie sich Romme in das Team derDESG integriert, und dann neu verhandeln», sagte Heinze. Die erstenGespräche mit dem 33-jährigen Doppel-Olympiasieger von Nagano sindfür Donnerstag oder Freitag in Berlin geplant.
Bei der zweiten Weltcup-Station wird Anni Friesinger, dieDreifachsiegerin von Heerenveen, auf jeden Fall die 1000 und die 1500Meter bestreiten und erwägt nach Auskunft ihres Coaches auch einenAusflug auf die 500-Meter-Sprintstrecke. Auf Wiedergutmachung brenntindes Claudia Pechstein, die am zurückliegenden Wochenende über 3000m nur Platz acht belegt hatte. «Ich hoffe, dass mein Infekt endlichauskuriert ist und ich vor eigenem Publikum ganz vorn mitlaufenkann», sagte die fünfmalige Olympiasiegerin am Dienstag.