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Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Titel-Ambitionen statt Geburtstagsparty

Von Britta Körber 19.01.2009, 18:27

Helsinki/dpa. - «Nein, erstmal habe ich wichtigere Sachen im Kopf,danach wird vielleicht ein bisschen gefeiert», sagte dieWeltmeisterin am Montag am Rande des Trainings in der Hartwall-Arena.«Wir feiern ja grundsätzlich nicht so viel, da werden wir diesenGeburtstag auch noch verschmerzen», meinte Trainer Ingo Steuer,dessen Aufgabe es vor dem Start am Dienstag vor allem ist, den hohenErwartungsdruck von seinem favorisierten Paar zu nehmen. «Alleverlangen, dass sie gewinnen, aber sie sind auch nur Menschen, dasist schon ein Riesen-Rucksack.» Mit Startnummer 16 erwischten dieChemnitzer ein gutes Los und müssen nicht zu früh morgens trainieren.

Zuletzt gelang Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler in den 60erJahren das Triple für Deutschland. «Das wusste ich gar nicht, das dasso lange her ist», sagte Szolkowy. Die einzige Saison-Niederlage beimGrand-Prix-Finale im Dezember sei ein ganz heilsamer Dämpfer gewesen.Danach wurde einiges umgestellt, die technisch hochwertigen Programmesind inzwischen ausgereift. «Die Vorbereitung war sehr gut», sagteSteuer, der in Finnland arg gefordert ist.

Mit Tatjana Wolossoschar/Stanislaw Morosow (Ukraine) und denSchweizern Anais Morand/Antoine Dorsaz betreut er direkteKonkurrenten, die auch in Chemnitz eine Trainingsgruppe bilden.«Aljona und Robin haben aber Vorrang», betonte Ex-Weltmeister Steuer.Die deutschen Vize-Meister Maylin Hausch/Daniel Wende(Oberstdorf/Essen) kamen nach einem Trainingsunfall mit einemSchrecken davon. Die 21-Jährige landete nach einem Wurfaxel am Montagunsanft und trug eine schwere Knieprellung davon.

Für ein Ausrufezeichen aus deutscher Sicht will die OberstdorferinAnnette Dytrt sorgen, die mit einer außergewöhnlichen Leistung zumfünften deutschen Meistertitel aufhorchen ließ. «Sie hat das Zeug füreine vordere Platzierung», sagte Trainer Michael Huth, der zudem dieItalienerin Carolina Kostner zum dritten Titel führen will. «Annettehat gezeigt, dass ihr der Trainerwechsel gut getan hat, sie ist gutgerüstet für die internationalen Aufgaben», sagte Udo Dönsdorf,Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU).

Mit frischem Elan sind auch die Berliner Trainingskameraden PeterLiebers und Clemens Brummer angereist. «Ich trainiere hier denvierfachen Toeloop, mal sehen, ob ich ihn unbedingt zeigen muss»,sagte der deutsche Meister Liebers, der in die Top Ten laufen will.Den dreifachen Axel - ein Muss auf internationalem Eis - hat erwieder und wieder trainiert, nun soll er klappen. «Es gibt nicht mehrdie großen Stars, kein Läufer hat die Souveränität wie einst JewgeniPluschenko», meinte Liebers. Nach dem Karriere-Ende des SchweizerPirouettenkünstlers Stephane Lambiel sind Titelverteidiger TomasVerner (Tschechien) und Brian Joubert (Frankreich) die Favoriten.