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Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Stefan Lindemann kämpft sich auf Platz zwölf vor

Von Britta Körber 17.03.2005, 21:24

Moskau/dpa. - Weltmeister wurde nach der verletzungsbedingten Absage desdreimaligen Champions Jewgeni Pluschenko (Russland) der SchweizerStephane Lambiel, den Lindemann Ende Januar bei denEuropameisterschaften noch geschlagen hatte.

«Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich mich von einerNiederlage erholen kann», sagte der Thüringer Sportsoldat. AuchTrainerin Ilona Schindler war mit dem versöhnlichen Abschlusszufrieden: «Wir waren durch eine Grippe und die Rückenverletzungnicht gut vorbereitet, dafür ist es okay.» Gleich zu Beginn seinerstimmigen 4:30-Minuten-Vorstellung zur Filmmusik von «The Big Bounce»(«Der große Knall») startete Lindemann mit einer makellosenKombination aus Vierfach- und Dreifach-Toeloop. Die 10 000 Zuschauerim Luschniki-Sportpalast spendeten Szenenapplaus.

Hätte sich der 24-Jährige nicht noch einen Sturz beim Dreifach-Flip und nur einen einfachen Axel erlaubt, wären sogar noch mehr alsdie 213,54 Punkte dringewesen. So hat die Deutsche Eislauf-Union(DEU) für die Titelkämpfe 2006 in Calgary und Olympia 2006 in Turinnur einen Startplatz. «Uns ging es heute gar nicht um diePlatzierung. Wichtig war, dass Stefan sein Negativ-Erlebnisüberwunden hat», sagte DEU-Präsident Reinhard Mirmseker.

Der 19 Jahre alte Lambiel begeisterte mit einem einwandfreienSprungrepertoire und seinen exzellenten Pirouetten. Der Jura-Studenthatte den ersten Saisonteil auslassen müssen, weil er sich amMeniskus operieren ließ. Dafür präsentierte er sich in der russischenHauptstadt in Topform, kassierte 262,46 Punkte und 45 000 Dollar.Auch wenn ihm nicht jeder geplante Sprung gelang, konnten ihm wederder Kanadier Jeffry Buttle noch der Amerikaner Evan Lysacekgefährlich werden.

Und der an der Leiste verletzte Pluschenko hatte seinen Start amVormittag zurückgezogen. «Ich habe sehr große Schmerzen, es gingnicht», sagte der 22-Jährige, der an dritter Position gelegen hatte.«Ich glaube, es ist die beste Entscheidung, meine Verletzungauszukurieren. Dann bin ich für Olympia in Turin sehr optimistisch.»

Zuvor erreichten die deutschen Eistanz-Meister Christina undWilliam Beier auf Rang 21 das Kürfinale der besten 24. Für ihrenOriginaltanz zu Foxtrott- und Quickstep-Rhythmen erhielten sie 68,90Punkte. «Wir mussten heute Morgen schon um sechs trainieren und alserste in den Wettkampf starten. Das ist nicht die besteAusgangsposition», sagte der Dortmunder William Beier, der mit seinerVorstellung nicht ganz zufrieden war. Ausgeschieden als 26. sind dieYoungster Judith Haunstetter und Arne Hönlein (Augsburg/München).

Erneut auf Titelkurs liegen die Russen Tatjana Nawka/RomanKostomarow (114,64 Punkte) vor den Amerikanern Tanith Belbin/BenjaminAgosto (109,72) und Jelena Gruschina/Ruslan Gonscharow (104,47) ausder Ukraine an. Am Rande der Titelkämpfe kündigten die WM-Dritten von2000, Margarita Drobiazko und Povilas Vanagas aus Litauen, ihrComeback an.