Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Paul Falk feiert 80. Geburtstag

Hamburg/dpa. - Als Ria Baran, die er 1951 heiratete, am 12. November 1986 starb,wurde es stiller um Falk. «Der Tod hat viel von der Legende zerstört.Die Dinge sind in den letzten Jahren nicht ganz so gelaufen, wie ichmir es vorgestellt habe», hatte der gebürtige Dortmunder, der seinenGeburtstag in Amerika feiert, einmal erzählt.
Die Falks waren sportlich wie privat ein Paar ohne Affären undSkandale. Vor dem Zweiten Weltkrieg standen die beiden Westfalenzunächst im Schatten der berühmten Paare Herber/Baier, derGeschwister Pausin und von Koch/Noack. In den 50er Jahren schlugjedoch ihre Stunde, wurden sie zum dominanten Duo ihrer Zeit. «DieLatte lag damals auf 1,60 Meter - und wir sprangen 1,80», sagte Falk,der mit Ria Baran auch im Rollkunstlauf von Erfolg zu Erfolg eilte.Auf Rollen wurden sie auch zu Pionieren des deutschen Sports, holten1950 den ersten Europameisterschafts-Titel.
Auf ihre großen Siege auf dem Eis haben sich der gelernteFeinmechaniker und die Sekretärin im Berliner Sportpalast lange undakribisch vorbereitet. An der mit Beethovens Egmont-Ouvertürebeginnenden Fünf-Minuten-Kür haben sie sage und schreibe zwölf Jahregearbeitet. «Wir haben mit geschlossenen Augen gewonnen», erzähltePaul Falk einmal. Dies galt vor allem für das Jahr 1952, in dem siealles gewannen, was es auf Rollen und Kufen zu holen gab: Welt-,Europa- und deutsche Meisterschaften sowie Olympia-Gold.
Dabei vereinten sie künstlerische Klasse und technischeHöchstleistung. Die Falks waren die ersten, die doppelt gedrehteSprünge im Paarlauf zeigten. «Damals war es verpönt, jemanden überdas Eis zu tragen. Aber wir waren unserer Zeit weit voraus»,erinnerte sich Falk, der wie seine Frau 1951 «Sportler des Jahres»wurde. Nach dem Olympia-Jahr wechselte das Paar als Profis zurEisrevue «Holiday on Ice», bei der sie pro Woche 2000 Dollar Gagekassierten. «Dies wäre heute das Zwanzigfache. Wir waren eben dieersten deutschen Holiday-Stars», meinte Falk.