Eiskunstlauf-EM Eiskunstlauf-EM: Titelverteidigung zum Greifen nah
Zagreb/dpa. - Die haushohen Favoriten aus Chemnitz erhielten fürihren nicht ganz makellosen Vortrag zur Musik aus dem indischenBollywood-Film «Asoka» am Dienstag 70,36 Punkte und blieben damitknapp unter ihrer Welt-Bestmarke von 72,14 Zählern, die sie beimgewonnenen Grand-Prix-Finale aufgestellt hatten. «Auf diesem hohenNiveau passieren einfach Fehler», sagte Trainer Ingo Steuer.
Wie weit die fünfmaligen deutschen Meister mit Ambitionen auf denWeltmeister-Titel der Konkurrenz enteilt sind, zeigte die hoheBenotung trotz der Unsauberkeiten. Damit hielten sie die Russen MariaMuchortowa/Maxim Trankow (62,73) und Tatjana Wolososchar/StanislawMorozow aus der Ukraine (61,29) auf Distanz und haben vor der Kür amMittwoch alle Trümpfe in der Hand. «Natürlich waren da eine MengeWackler und Fehler», gab der 28 Jahre alte Szolkowy zu, «aber dennochhat es unheimlich Spaß gemacht, zu laufen».
Seine vier Jahre jüngere Partnerin hatte den dreifachen Toeloopnur auf zwei Füßen gestanden. «Ich bin zu langsam beim Anlaufgewesen, das war ärgerlich», sagte die gebürtige Ukrainerin imSportdom von Zagreb. «Das ärgert mich sehr. Ich kann es doch besser.»Zudem war die Solopirouette in der ansonsten hochwertigen 2:40-Minuten-Vorstellung nicht synchron. Im künstlerischen Gesamteindruckkonnte die Konkurrenz aus Europa allerdings nicht mithalten. Alleindie chinesischen Top-Duos könnten bei der WM im März gefährlichwerden. «Da dürfen wir uns nichts leisten», weiß Szolkowy.
Die deutschen Vize-Meister Mari-Doris Vartmann/Florian Justbelegen vorerst Rang sechs. Mit 47,23 Punkten stellten die Dortmunderbei ihrem Programm ohne Sturz eine persönliche Bestleistung auf.Steuer hatte die Nominierung der beiden für die Titelkämpfe wegen derschlechten Leistungen bei den deutschen Meisterschaften kritisiert.
Zuvor waren nach einjähriger Verletzungspause die dreimaligendeutschen Eistanz-Meister Christina und William Beier (Dortmund) miteiner enttäuschenden Platzierung in die EM gestartet. Für ihrenPflichttanz zur Yankee-Polka wurden die Geschwister von denPreisrichtern mit mageren 25,97 Punkten nur auf Rang 16 eingestuft.«Wenn man ein Jahr verletzt war, wird man von der Jury bestraft»,sagte Trainer Martin Skotnicky. «Das hat nichts mit der Leistung zutun». Auch im neuen Wertungssystem habe sich das jahrelange Anstellenim Eistanz nicht geändert. Vor ihrer Zwangspause waren seineSchützlinge bei der EM 2006 auf Rang 13 gelandet.
Die Führung im Eistanz übernahmen die Titelverteidiger IsabelleDelobel/Olivier Schoenfelder (Frankreich/41,25 Punkte) vor OksanaDomnina/Maxim Schabalin (40,25) und Jana Chochlowa/Sergej Nowizki(alle Russland/37,37).