Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Dytrts Traum von Olympia droht zu platzen

Nagano/dpa. - Es waren1,99 Zähler zu wenig, um die Olympia-Norm der Deutschen Eiskunstlauf-Union (DEU) zu erfüllen. Dytrt hätte am Samstag in der Kür in Naganonur einen Dreifachsprung mehr zeigen müssen, aber sie riss denSalchow zweimal auf. Ein dreifacher Flip allein war nicht genug. Ihrgroßer Traum von der Olympia-Teilnahme in Vancouver droht nun zuplatzen. Bisher konnte die Wahl-Oberstdorferin die Norm nur einmalstatt zweimal knacken.
«Ich war nervös. Wenn man weiß, dass man Punkte sammeln muss, dannhat man das immer im Kopf und kann nicht locker laufen. Ich warwieder mal verkrampft», sagte die 26-Jährige enttäuscht. Sie hofftnun auf eine letzte Chance bei einem weiteren internationalenWettbewerb vor der deutschen Meisterschaft. «Wir schauen jetzt,welchen Wettkampf wir nehmen», meinte Dytrt.
Aber ob Dytrt nun ihre letzte Chance bekommt, ist plötzlichfraglich. «Ich erhielt einen Anruf von der DEU, und auf einmal heißtes, die Qualifikation müsse in den ersten drei Wettbewerben geschafftwerden», erklärte Trainer Michael Huth. Im Qualifikationsmodus, derauf der Internetseite des Verbandes veröffentlicht ist, steht diesaber nicht explizit drin.
Nicht nur für Dytrt, sondern auch für die deutschen Eistanz-Meister Carolina und Daniel Hermann (Dortmund) wäre dann der Zugabgefahren. Sie erreichten in ihren zwei ersten Wettbewerben derSaison die Norm ebenfalls nicht. Ausgerechnet die Hermanns und Dytrthatten jedoch mit ihren Platzierungen bei der WM 2009 die olympischenStartplätze gesichert. Hier bahnt sich neuer Ärger imkrisengeschüttelten Verband an.
Dytrt will noch nicht aufgeben. «Ich werde weiterkämpfen. Ich kannes noch schaffen. Die Olympischen Spiele wären ein schöner Abschlussfür meine Karriere», meinte die EM-Siebte, die zum Rücktritt nachdieser Saison tendiert. Bei der NHK Trophy konnte sie nichtüberzeugen, oft aber steigerte sie sich zum Ende der Saison.