Eishockey-Regionalliga Eishockey-Regionalliga: Kubis krönt den Festtag spät
Halle/MZ. - Wütend stürmte Uwe Liebetrau aufs Eis. Der erste Weg von "Schlappi" unmittelbar nach der Schlusssirene des ersten Drittels führte schnurstracks zu Daniel Wahne. Mit erregten Gesten und drastischen Worten machte der sonst eher besonnen wirkende Co-Trainer der Saale-Bulls dem Nieskyer Stürmer klar, was er von der Spielweise des übermotiviert Wirkenden hielt. Nicht viel nämlich.
Kurz zuvor hatte sich Wahne, der in der Saison 2002 / 03 ein wenig erfolgreiches Gastspiel an der Saale gegeben hatte, eine der zahlreichen Boxeinlagen des Abends mit Bulls-Verteidiger Vorel geliefert. Als kleine Zugabe gab es gegenüber dem halleschen Anhang noch den Stinkefinger - die Belohnung folgte mit anschließend wenig Freundschaft stiftenden Sprechchören für den Rückkehrer prompt. Die Stimmung in der Eissporthalle kochte. Die Regionalliga-Partie zwischen den alten Rivalen aus Halle und Niesky war mal wieder ein Eishockey-Festtag.
Dass am Ende die Hausherren 4:2 (1:0, 2:1, 1:1) gewannen, krönte den Abend, der mit tollen Toren, vielen Rangeleien, fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und der erst späten Entscheidung durch Kubis' 4:2 (59.) die rund 1 500 Zuschauer zum Wiederkommen animiert haben dürfte. Dass die Hallenser lange um die fest eingeplanten drei Punkte zittern mussten, hatten sie sich wie so oft selbst zuzuschreiben. "Wir hätten einfach unsere guten Chancen im ersten Drittel nutzen müssen. Dann läuft das Spiel anders", resümierte Halles-Trainer Jaroslav Stastny. Doch so genügte selbst eine 3:0-Führung, für die Forster (6.), Csata (22.) und Prada (23.) gesorgt hatten, nicht, um gegen die erwartet defensiven Gäste frühzeitig alles klar zu machen.
Niesky kämpfte, kam durch Eisebitt (24.) und Michalk (51.) auf 2:3 heran und hatte vor allem Ende des zweiten Drittels gute Möglichkeiten, um mit mehr als der einkalkulierten Niederlage heimzureisen. Nieskys Trainer Steffen Thau war dennoch happy. "Insgeheim hatte ich eine zweistellige Klatsche befürchtet. Aber so kann ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben heute wirklich optimal gespielt, mehr ist nicht drin."
Noch ungeklärt sind die Umstände der Sachbeschädigung am Bus der Nieskyer Anhänger bei der Abreise. Nach Schilderung des Fanbeauftragten der Gäste, Uwe Ludwig, wurde das Gefährt kurz nach der Abfahrt am Gimritzer Damm von einem Gegenstand getroffen, der eine äußere der doppelseitigen Scheiben des Busses zerstörte. Die Fahrt sei nach dem Vorfall auf Weisung des Busunternehmers fortgesetzt worden. Letzterer behält sich eine Anzeige vor.