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Eishockey Eishockey: Peinliches Olympia-Aus für DEB-Team

Von Christian Hollmann und Heiko Oldörp 24.02.2010, 15:41

Vancouver/dpa. - Die Mannschaft von Bundestrainer UweKrupp kassierte am Dienstag (Ortszeit) im Playoff um denViertelfinal-Einzug beim 2:8 gegen die Olympia-Gastgeber ihre höchsteTurnierpleite. Es war die vierte Schlappe beim vierten Auftritt inVancouver. Noch nie zuvor hatte eine Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) alle ihre Partien bei Winterspielen verloren.

Joe Thornton (11. Minute) brachte «Team Canada» auf dieSiegerstraße. Shea Weber (23.), Jarome Iginla (24./29.) und SidneyCrosby (42.) sowie Mike Richards (47.), Kapitän Scott Niedermayer(52.) und Rick Nash (57.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe.Die Tore für das DEB-Team erzielten Marcel Goc (37.) und ManuelKlinge (59.). Die Kanadier müssen nun am Mittwoch im Viertelfinalegegen Mit-Favorit Russland ran.

«Wir brauchen mehr als ein Wunder», hatte ein deutscher Fan imCanada Hockey Place auf ein Plakat geschrieben - und behielt recht.Die Kanadier dominierten von Beginn an die Partie. Nach einerenttäuschenden Vorrunde und der schmerzhaften Pleite gegen ErzrivaleUSA wollte der Favorit keine weitere Zitterpartie erleben. ThorntonsFührungstor auf Vorlage des in Freiburg geborenen Dany Heatley warder Lohn für den Sturmlauf.

Doch bis zum Ende des ersten Drittels verhinderte das deutscheTeam zunächst noch Schlimmeres. Torwart Thomas Greiss rettete in der16. Minute gegen den frei stehenden Ryan Getzlaf. Bei einer derseltenen deutschen Chancen war der Kölner Marcel Müller zuvor anKanada-Keeper Roberto Luongo gescheitert (14.).

Mit dem Doppelschlag von Weber und Iginla war das Spiel dann aberschon entschieden. Webers Schlagschuss zischte durch das Tornetz,erst nach Videobeweis gaben die Referees den Treffer. Als Iginla nochdas 4:0 nachlegte, blickte DEB-Coach Krupp besorgt auf die Uhr. DiePartie war noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, ein Debakel drohte.«Sid the Kid» Crosby scheiterte kurz darauf mit einem Penalty anGreiss. Auf der Gegenseite nutzte Goc eine Nachlässigkeit derHausherren zu seinem zweiten Turniertor.

Aber die «Ahornblätter» hatten noch nicht genug. Konsequentbestraften die Kanadier im letzten Drittel fast jeden deutschenFehler und schossen sich für das Duell mit den Russen ein - für vieleein vorgezogenes Endspiel. «Wir wollen Russland», brüllten dieeuphorisierten Fans nach dem achten Treffer von Nash.

Zuvor war bereits die Schweiz ins Viertelfinale eingezogen. Dievom Deutschen Ralph Krueger trainierten Eidgenossen feierten gegenWeißrussland einen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen. Die Schweizertreffen nun auf die USA. Die Amerikaner hatten sich ebenso alsGruppensieger direkt für die Runde der besten Acht qualifiziert wieSchweden und Russland.

Die Finnen lösten als bester Gruppenzweiter das Viertelfinal-Ticket. Sie spielen nun gegen Tschechien. Der Olympiadritte von Turinmühte sich gegen das schwächste Team der Vorrunde, Lettland, zu einem3:2-Erfolg nach Verlängerung. Deutschland beendete somit das Turniervor Lettland als 11. Als letztes Team schaffte die Slowakei denSprung ins Viertelfinale. Die Slowaken besiegten Norwegen mit 4:3 underwarten jetzt den Olympiasieger von 2006 aus Schweden.