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Eishockey Eishockey: Kassel vergibt 1. Matchball

Von Klaus Bergmann 27.03.2002, 14:47
Brian Felsner von den Kassel Huskies an der Scheuibe. (Foto: dpa)
Brian Felsner von den Kassel Huskies an der Scheuibe. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Auf ihren Halbfinal-Gegner müssen die Haie mindestens bisDonnerstagabend warten. Denn in den drei weiteren Viertelfinal-Duellen fällt die Entscheidung frühestens in der vierten Begegnung.Titelverteidiger Adler Mannheim, dem Vorrundenersten München Baronsund den Kassel Huskies fehlt beim Stand von 2:1 jeweils noch einErfolg zum Einzug in die Vorschlussrunde, die ab Ostermontagausgespielt wird.

Die Huskies vergaben ihren ersten «Matchball» gegen die NürnbergIce Tigers mit einer knappen 2:3-Auswärtsniederlage. «Nürnberg warbissiger und engagierter. Sie wollten den Sieger zu hundert Prozent»,ärgerte sich Kassels Trainer Hans Zach über die verpasste vorzeitigeEntscheidung vor 7725 Zuschauern. Der Bundestrainer stapelte vor demHeimspiel an diesem Donnerstag tief: «Alles ist wieder offen.»

Das Glück im Penaltyschießen bescherte Meister Mannheim beimknappen 4:3-Sieg den zweiten Sieg in der Serie gegen die EisbärenBerlin. Adler-Trainer Bill Stewart ärgerte sich trotz des Sieges vor7700 Zuschauern, weil seine Mannschaft alle drei Gegentore beieigener Überzahl kassierte. «Es ist unglaublich, wie konfus meineMannschaft da gespielt hat», schimpfte Stewart. Gäste-Coach PierrePagé hatte schwer an der verpassten Überraschung zu knabbern: «DasTeam, das verliert, fühlt sich nach einem Penaltyschießen leer.»

Hoch her ging es erneut im bayerischen Gift-Derby zwischen Münchenund Augsburg, das die Barons mit 4:2 gewannen. Eine Szene erregte dieGemüter: Nach neun Minuten im Schlussdrittel floss bei Barons-Verteidiger Kent Fearns Blut, und Schiedsrichter Rainer Kluge(Weißwasser) bedachte den Augsburger Rob Guillet wegen Ellbogenchecksmit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Der Panther-Torjäger ist damitim vierten Spiel gesperrt. «Guillet hat den Check nicht gegeben»,schimpfte Augsburgs Trainer Danny Naud und erklärte Kluge zumSchuldigen für die Niederlage: «Es wäre besser, wenn die Spieler dasSpiel entscheiden würden.»

In Krefeld waren die Kölner Millen (18.), Liimatainen (45.), Miner(58.) und Young (60.) dafür verantwortlich, dass der Vorrunden-DritteKrefeld als erstes Playoff-Team in Urlaub geschickt wurde. Für dengestrauchelten Favoriten blieb einmal mehr die bittere Erkenntnis:Die Pinguine werden den Playoff-Komplex nicht los. Seit 1995 kamensie nie über das Viertelfinale hinaus; im vergangenen Jahr wurde dieK.o.-Runde sogar verpasst. Trainer Chris Valentine meinte trotzig:«Wir waren in allen drei Spielen spielerisch gleichwertig.»

Alle vier Vorrundenspiele hatten die Krefelder gegen die Kölnergewonnen, doch im entscheidenden Moment war es umgekehrt. Mitentscheidend war, dass der Paradesturm Augusta/Purdie/Brandner, derin der Vorrunde mit 77 Treffern und 185 Scorer-Punkten geglänzthatte, wirkungslos blieb. «Wir haben die Krefelder Paradereiheausgeschaltet, sehr gut in Unterzahl gespielt und uns an dietaktischen Vorgaben gehalten», kommentierte Kapitän Lüdemann.

Hochmotiviert waren die Kölner sowieso. Bei der Pressekonferenzkramte Trainer Chernomaz am Dienstag einen Zeitungsartikel aus derTasche, in dem der für Krefeld spielende Ex-Kölner Thomas Brandl vordem Playoff-Start getönt hatte: «Die Kölner Haie sind ohne Chance.»Den hatte Chernomaz in der Kabine aufgehängt - mit Erfolg.