Eishockey Eishockey: Die Reise zum Pferdeturm
Halle/MZ/leo. - Wie gut Robert Torgler noch über seinen Wohnort Hannover informiert ist, bewies der ESC-Coach am Dienstag. Soeben hatte seine Mannschaft einen 6:3-Pflichtsieg gegen die Eisbären Juniors eingefahren, da machte sich der Eishockey-Trainer bereits Gedanken über das heutige (20 Uhr) Spiel bei den Hannover Indians - und den bekanntermaßen reiselustigen Anhang seines jetzigen Arbeitgebers. "Der öffentliche Nahverkehr in Hannover wird am Freitag bestreikt. Und am Pferdeturm gibt es kaum Parkplätze. Es wäre jammerschade, wenn so ein Spiel nicht vor der üblichen großen Kulisse stattfinden könnte."
Mittlerweile gibt es diesbezüglich Entwarnung. Zwar legen die Gewerkschaften Bus und Bahn tatsächlich lahm. Aber die Betreiber des Eisstadions haben einen Bus-Shuttle eingerichtet, der diverse Haltestellen abfährt und, so die Mitteilung auf der Homepage der Niedersachen, "erkennbar als Indians-Fans gekleidete Personen befördert". Dass winkende Hallenser mit Bulls-Schals und -Trikots als unerwünschte Fahrgäste gelten, ist nicht zu erwarten. "Die können natürlich auch mit", verspricht Indians-Pressesprecher Torsten Gadegast und verweist auf den Parkplatz der benachbarten AOK in der Hans-Böckler-Allee.
Die Reise lohnt sich auf jeden Fall - schon allein, weil einer der seit Jahren besten Torhüter der Liga bewundert werden kann: Roman Kondelik. Seit 1999 hält der mittlerweile 35-Jährige am Pferdeturm. Am Dienstag brachte er im Spitzenspiel um Platz zwei der Nord-Staffel, das Hannover 5:2 gewann, Leipzigs Angreifer zur Verzweiflung. "Der hat sogar ein paar Dinger rausgeholt, die eigentlich schon drin waren", sagte bewundernd Leipzigs Trainer Zdenek Travnicek. Soviel Wertschätzung für sein Goalie-Duo dürfte Torgler kaum hegen. Am Dienstag versagte Lukas Smolka krass, spielte sich um seinen eigentlich für heute angedachten Einsatz. Stattdessen steht Schnelle. "Tim hat heute die Chance, sich zu zeigen. Ich hoffe, er nutzt sie", sagt Torgler. Sein Team, verspricht der Kanadier, werde alles geben, um den Rückstand auf Rostock, das heute Leipzig empfängt, zu verringern. Denn am Sonntag (18 Uhr) könnten die Hallenser den "Piranhas" von der Küste im direkten Duell noch näher rücken. "Und ich hoffe, dass die Fans zahlreich kommen und uns nach vorn peitschen", sagt Torgler.