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Eishockey Eishockey: Die große Stunde der kleinen Lara Fischer

Von GOTTFRIED SCHALOW 28.12.2009, 21:51

HALLE/MZ. - Julian Tischendorf und Edgar Meinecke, die neben ihr sitzen und normalerweise wirklich nicht auf den Mund gefallen sind, fügen sich und nicken ab, was Lara vorgibt. Denn Lara Fischer hat mit ihren 13 Jahren ganz klar das Sagen in der Schülermannschaft des ESV Halle. Erst recht, seit sie sich Nationalspielerin nennen darf. Da spielt es auch keine Rolle, dass es bei ihren ersten beiden U-15-Länderspielen mit 1:5 und 1:10 zwei deftige Niederlagen gab. Der Gegner war ja immerhin die Eishockey-Großmacht Tschechien.

Lara hat von Anfang an mit Jungs und gegen Jungs gespielt und folglich gelernt, sich durchzusetzen. Das ist normal, in Halle genauso wie bei den meisten anderen Eishockey-Vereinen in Deutschland. Erst bei den Großen gibt es eine Handvoll eigenständiger Frauen-Mannschaften, die in einer Mini-Bundesliga den Titel ausspielen. Einer der erfolgreichsten ist der OSC Berlin, der amtierende deutsche Meister. Und Lara Fischer hat sich schon mit dem Gedanken angefreundet, irgendwann einmal in der Hauptstadt dem Puck nachzujagen. Dort will sie dann auch studieren. "Medizin", sagt sie schon reichlich zielsicher, weil "Biologie mein Lieblingsfach in der Schule ist". Wie das so ist in Berlin, da hat Lara bei ihrem ersten Aufenthalt im Kreise der Nationalmannschaft schon mal ausgiebig rumgehört. "Meine Trainerin war dort Susi Götz." Und Susi Götz vom OSC Berlin ist eine der bekanntesten deutschen Eishockey-Nationalspielerinnen.

Bis Berlin ist es aber für Lara noch ein weiter Weg. Jeder Tag bringt bis dahin neue Herausforderungen. Beginnend schon früh von 7 bis 8.30 mit der ersten Trainingseinheit in der Eissporthalle. Dann folgt der Unterricht in der Sportschule und abends so bis gegen 17 Uhr noch einmal ein anstrengendes Training. Das geht fünf Tage in der Woche so, ehe es am Wochenende zu den Meisterschaftsspielen in den Nachwuchsligen geht. Lara kommt pro Saison auf fast 30 Spiele. Neben ihrer Altersklasse bei den 13-Jährigen hilft sie auch schon mal bei den 15-Jährigen aus. Mit Jungs und gegen Jungs, aber immer auch mit dem Ziel, dass den ersten beiden Länderspielen gegen Tschechien noch viele weitere folgen mögen.