Eintracht und der Nachteil Geisterspiel

Frankfurt/Main - Für die Eintracht muss es jetzt endlich auch ohne Fans klappen. Gegen den SC Freiburg geht es für die kriselnden Frankfurter im nächsten Geisterspiel am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) darum, in der Fußball-Bundesliga die Trendwende zu schaffen. „Die morgige Partie ist richtungsweisend für uns. Sie als vorentscheidend zu bezeichnen, finde ich aber übertrieben”, sagte Trainer Adi Hütter am Montag in einer Schalte mit Journalisten. Bei nur vier Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz richten sich die Blicke beim Tabellen-14. immer mehr Richtung Tabellenkeller.
Beim 0:3 in der Europa League gegen den FC Basel am 12. März musste die Eintracht schon ohne Zuschauer antreten, dann in der Liga beim 1:3 gegen Gladbach und 2:5 beim FC Bayern. Die Frankfurter haben in der Corona-Krise sportlich noch nicht Fuß gefasst, in der Commerzbank-Arena kommen sie ohne ihre lautstarken Fans bisher schlecht zurecht. „Dass unsere Zuschauer uns immer das Gefühl gegeben haben, zum richtigen Zeitpunkt für uns auch da zu sein, das haben wir jetzt nicht”, sagte Hütter, betonte aber auch: „Da brauchen wir nicht lange rumjammern. Anderen Mannschaften geht das auch so.”
Freiburg litt beim 0:1 gegen Bremen am Samstag unter dem gleichen Problem, die Geisterspiele machen nach Ansicht von SC-Trainer Christian Streich vor allem jenen Mannschaften zu schaffen, die keine Spitzenteams sind: „Uns tun die fehlenden Zuschauer mehr weh als den Top-Mannschaften.”
Die Fans zittern aus der Ferne mit der Eintracht, müssen sich aber nach Überzeugung der Eintracht-Verantwortlichen keine ganz großen Sorgen machen. Hütter verwies am Montag auch darauf, dass seine Mannschaft noch das Nachholspiel in Bremen habe. „Wir brauchen nix schönreden. Natürlich können wir die Tabelle lesen. Wir sind uns der Situation absolut bewusst”, sagte er.
Sein Team hatte zuletzt fünf Niederlagen hintereinander in der Liga kassiert, sei aber „intakt”, so der Chefcoach: „Die Mannschaft weiß, dass sie Qualität und Erfahrung hat.” Explizit nannte Hütter die Routiniers David Abraham, Martin Hinteregger, Makoto Hasebe, Bas Dost, Kevin Trapp und Sebastian Rode, die besonders gefordert sind.
„Wir müssen schleunigst sehen, dass wir in die Spur kommen und Punkte holen. Der Blick ging schon vor der Corona-Krise nach unten”, warnte Hinteregger. Der österreichische Abwehrspieler ist mit acht Saisontreffern erfolgreichster Schütze der Eintracht - was auch die Misere im Angriff dokumentiert: Gonçalo Paciência (7), der gegen die Breisgauer verletzt fehlt, André Silva und Bas Dost (beide 5) stehen hinter ihm.
„Jetzt kommen harte Wochen auf uns zu. Ab Dienstag gilt’s”, sagte Mittelfeldakteur Sebastian Rode nach der Niederlage in München. Nach dem Freiburg-Spiel geht es zum VfL Wolfsburg, dann zum Nachholspiel bei Werder Bremen und danach steht das Rhein-Main-Derby gegen den FSV Mainz 05 an. (dpa/lhe)