Eintracht Frankfurt Eintracht Frankfurt: Willi Reimann wird neuer Trainer

Frankfurt/Main/dpa. - Die unendliche Trainersuche von Eintracht Frankfurt ist beendet. Willi Reimann wird am Freitag einen Vertragbeim Fußball-Zweitligisten unterschreiben. Der seit seinemAusstieg beim FC St. Pauli im März 2000 arbeitslose 52-jährigeReimann überzeugte den neuen Investor der Hessen undVorstandsvorsitzenden der Fußball AG, Gábor Várszegi. Reimann trifftam Freitag mit dem Ungarn in Frankfurt zusammen, dabei geht es nurnoch um Detailfragen. «Ich hoffe, dass ich danach offiziellvorgestellt werde», erklärte er. Die bevorstehende Einigung mit demneuen Eintracht-Trainer bestätigte am Donnerstag Vereins-PräsidentPeter Fischer.
Zuletzt hatte Armin Kraaz für acht Wochen die Eintracht trainiert.Er war als Übergangslösung für den Anfang März beurlaubten MartinAndermatt eingesprungen und bereits der 26. Coach innerhalb von 23Jahren bei der launischen «Diva vom Main».
Der neue Coach, der in seiner aktiven Zeit 287 Bundesligaspielefür Hannover 96 und den Hamburger SV bestritt, ist seit rund 26Monaten ohne Job. Seine letzte Trainer-Station war der Zweitligist FCSt. Pauli, bei dem er am 14. März 2000 wegen des beim Kiez-Clubverordneten Sparkurses freiwillig das Handtuch warf. ErfolgreicheArbeit lieferte Reimann auch beim Hamburger SV, dem VfL Wolfsburg,mit dem er 1997 ins Oberhaus aufstieg, und dem 1. FC Nürnberg ab. Beiden Franken kündigte er aus privaten Gründen. Seine Frau Angelika waran Krebs erkrankt und Reimann wollte ihr nahe sein. Als sie auf demWege der Besserung schien, heuerte der 93-malige Bundesliga-Torschütze am Millerntor an. Seine Frau starb am 31. Dezember 1999.
Der gebürtige Hamburger kristallisierte sich in den letzten Tagenimmer stärker als aussichtsreichster Kandidat heraus. Zunächst hatteder ehemalige Kölner Trainer Ewald Lienen als heißer Anwärter auf denFrankfurter Schleudersitz gegolten. Im Kreis der Kandidaten tauchteauch Werner Lorant auf, der zur Zeit den türkischen SpitzenvereinFenerbahce Istanbul trainiert.
Der gelernte Karosseriebauer Reimann entspricht den VorstellungenVárszegis. Der 52-Jährige gilt als «harter Hund», der sich nicht vonseiner Linie abbringen lässt. Ihm wird norddeutsche Sturheitnachgesagt; er hat Erfahrung und passt zudem ins Gehaltsgefüge desfinanziell am Abgrund stehenden Clubs. Seine wichtigste Aufgabe wirdes sein, für wenig Geld einen möglichst starken Kader für die nächsteZweitligasaison zusammenzustellen.