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Dubai Dubai: Ski laufen in der Wüste

09.12.2004, 19:01

Halle/MZ. - Im Gebiet von Jumeirah reiht sich am Sandstrand ein Hotelpalast an den anderen, wobei sich die Häuser in Luxus zu überbieten versuchen. Kein Dubai-Araber schleppt Koffer oder chauffiert Fremde im Taxi. Es sind alles Gastarbeiter. Etwa 1,1 Millionen Menschen leben in Dubai. Nur etwa 18 Prozent davon sind Nachfahren des Beduinenstammes, dessen Fürst Maktoum 1833 das Scheichtum begründete.

Der Fürst und seine Untertanen lebten am Creek, einem ins Landesinnere ragenden Meeresarm, von Handel und Perlenfischerei. Dann wurde in den 60ern Öl gefunden - die Herrscherfamilie schwamm plötzlich in Geld. Der Vater des jetzigen Emirs legte den Grundstein zum modernen Stadtbild Dubais. Seine Söhne Emir Maktoum und Kronprinz Scheich Mohammed erwiesen sich als Visionäre, die ihre Ideen durchsetzen: Knapp 300 Meter vor der Küste erhebt sich das in Form eines Segels gebaute 321 Meter hohe "Burj Al-Arab", oft als luxuriösestes und teuerstes Hotel der Welt bezeichnet.

Dubai als permanente Großbaustelle soll den Tourismus nur wenig stören. Vorgabe ist es, bis 2010 die Besucherzahl zu verdreifachen. Vor der Küste entstehen drei Inseln mit Luxushotels und -wohnungen: zwei in Form einer Palme, eine als Weltdarstellung. Wer den Strandurlaub unterbrechen möchte, kann in ein "gefiltertes" Arabien eintauchen. Der alte Souk, das Marktzentrum im Viertel Bur Dubai, überrascht durch Sauberkeit. In Deira lassen sich im Gewürzsouk Safran oder Weihrauch erstehen, in Gehweite davon liegt der Goldsouk.

Bei den Einkaufszentren planen die Herrscher noch eine Steigerung: das größte der Welt. Im Herbst 2005 soll ein Hallen-Schnee-Resort eröffnet werden, in dem die täglich erneuerte weiße Pracht einen Kontrast zum Wüstenklima mit bis zu 50 Grad im Sommer bietet. Dazu sind riesige Themenparks in Planung. Vor kurzem hat Stadtdirektor Kassim Sultan das neueste Projekt angekündigt: eine vollautomatische Stadtbahn. Die Züge sollen ab 2010 rollen. Schon 2006 soll das erste Unterwasserhotel "Hydropolis" vor der Küste öffnen.

Von den Hochhäusern am Dubai Creek blicken die Touristen auf das unscheinbare, aus Lehm gebaute Fahidi-Fort, das den ersten Herren an der Küste als Residenz und zur Verteidigung gegen Seeräuber diente. Im Inneren birgt es ein kleines Museum, das einen Einblick in die Vergangenheit des Scheichtums vor dem Ölboom bietet.